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Gemüse & Obst bei der BARF-Ernährung

von Lydia Ulbrich
Gemüse & Obst bei BARF | Frostfutter Perleberg

Braucht man Gemüse und Obst beim Barfen?

Neben tierischen Bestandteilen stellen Gemüse und Obst die zweite wichtige Grundlage für eine ausgewogene BARF-Ernährung von Hunden dar. Durch die Fütterung von Muskelfleisch, Innereien und Knochen sowie Gemüse und Obst wird versucht, ein natürliches Beutetier nachzubilden. Dies ist notwendig, da in der Regel keine ganzen Beutetiere verfüttert werden können. Die pflanzlichen Komponenten dienen beim Barfen vor allem dazu, den vorverdauten Mageninhalt zu imitieren. Dadurch kann dein Vierbeiner wichtige Faserstoffe aufnehmen, die er für eine gesunde Verdauung benötigt. In den folgenden Abschnitten erfährst du, welche weiteren Vorteile das Füttern von Gemüse und Obst hat. Außerdem erläutern wir dir, in welchen Fällen du besser darauf verzichtest.

Gemüse und Obst sind wichtige Ballaststofflieferanten

Beim Zusammenstellen von ausgewogenen BARF-Rationen orientieren wir uns an der prozentualen Zusammensetzung eines natürlichen Beutetieres. Gemüse und Obst sollten demnach etwa 20 % der Rationen ausmachen. Dies dient dazu, unverdauliche Bestandteile wie Fell und Magen-Darm-Inhalt zu imitieren. Die Fütterung von schwer- oder unverdaulichen Bestandteilen ist wichtig, um eine gesunde Verdauung gewährleisten zu können.

Gemüse und Obst dienen also nicht wie oft angenommen primär dazu, deinen Hund mit Nährstoffen zu versorgen. Vorrangig sind sie Lieferanten von Faserstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Beides trägt zur Darmpflege und -reinigung bei sowie zur Erhaltung einer gesunden Darmflora. Gleichzeitig lockern die Faserstoffe den Kot auf und wirken so Verstopfungen entgegen. Ein gewisser Faseranteil im Futter, auch Rohfaser genannt, ist somit gut und wichtig. Ist der Anteil an faserreichen Bestandteilen aber zu hoch, so führt dies zu einer schlechteren Verdaulichkeit des Futters und schließlich zu einer größeren Kotmenge.

Diagramm Beutetierprinzip | Frostfutter Perleberg

Exkurs: Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe sind ein natürlicher Bestandteil von Pflanzen. Anders als Vitamine, Mineralien und Co. haben sie jedoch keine Nährstofffunktion, können sich aber trotzdem positiv auf den Organismus auswirken. Natürlicherweise dienen diese Stoffe dazu, Fressfeinde abzuwehren oder die Pflanzen z. B. vor UV-Strahlen zu schützen. Erkennbar sind sie für uns in Form von Farbe, Geschmack oder Geruch der Pflanze.

Insgesamt gibt es ca. 100.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, von denen sich jedoch nur ca. 10 % in pflanzlichen Lebensmitteln wiederfinden. Die für den Hund wichtigsten sekundären Pflanzenstoffe sind Carotinoide, Phytosterine, Polyphenole, Glucosinolate und Sulfide. 

Die wichtigsten Pflanzenstoffe für deinen Hund

Carotinoide sind pflanzliche Farbstoffe, die vor allem in gelben, roten und orangenen Lebensmitteln wie z. B. Karotten, Kürbis und Aprikosen vorkommen, aber auch in Spinat, Grünkohl und Kopfsalat. Sie wirken antioxidativ, krebsvorbeugend, immunstimulierend und stärken das Herz-Kreislauf-System.

Phytosterine kommen vor allem in Samen und Nüssen wie z. B. Sonnenblumenkernen, Sesam und Sojabohnen vor. Auch sie wirken krebshemmend und zudem cholesterinsenkend.

Polyphenole und Flavonoide sind Pflanzenfarbstoffe, die den Pflanzen eine rote, violette oder bläuliche Färbung verleihen und vor allem in Kirschen und Beerenfrüchten zu finden sind. Aber auch Walnüsse, Pecannüsse, Äpfel, Brokkoli und Grünkohl haben einen hohen Gehalt. Flavonoide haben ein besonders hohes Wirkungsspektrum: sie hemmen das Wachstum von Bakterien und Viren, schützen Zellen vor freien Radikalen, schützen vor Krebs und Herzinfarkten, wirken entzündungshemmend und beeinflussen die Blutgerinnung positiv.

Glucosinolate sind Geschmacksstoffe, die in fast allen Kohlsorten, vor allem aber in Kreuzblütlern vorkommen. Dazu zählen Kresse, Senf, Kohlrabi, Rosenkohl, Rotkohl, Brokkoli und Blumenkohl. Sie können Infektionen vorbeugen und krebshemmend wirken, hemmen aber auch die Aufnahme von Jod in der Schilddrüse, weshalb Hunde mit einer Schilddrüsenerkrankung nicht mit glucosinolathaltigen Futtermitteln ernährt werden sollten. Da Glucosinolate hitzeempfindlich sind, gehen die positiven Wirkungen beim Erhitzen auch verloren, weshalb diese Gemüsesorten besser roh verfüttert werden sollten.

Sulfide kommen vor allem in Zwiebelgewächsen wie Zwiebeln, Knoblauch und Lauch vor. Es handelt sich dabei um schwefelhaltige Verbindungen, die das Wachstum von Bakterien hemmen und den Cholesterinspiegel senken können. Außerdem wirken sie krebshemmend, antioxidativ, antithrombotisch, entzündungshemmend und verdauungsfördernd. Im Fall von Knoblauch wirken sie außerdem wurmwidrig.

In vielerlei Hinsicht positiv

Die positiven Wirkungen von sekundären Pflanzenstoffen lassen sich wie folgt zusammenfassen: antimikrobiell, krebshemmend, entzündungshemmend, antithrombotisch, antioxidativ, entgiftend, verdauungsfördernd und stärkend in Bezug auf das Immunsystem.

Es lässt sich also festhalten, dass sekundäre Pflanzenstoffe auf unterschiedliche Weise zur Gesunderhaltung von gebarften Hunden beitragen. Daher ist es sinnvoll, die 20 % Anteil an Gemüse und Obst in BARF-Rationen einzuhalten und abwechslungsreich zu gestalten.

Pflanzliche Futtermittel verwertbar machen

Gemüse und Obst dienen beim Barfen nicht primär zur Nährstoffversorgung. Nahezu alle wichtigen Nährstoffe werden aus den tierischen Bestandteilen Muskelfleisch, Fett, Innereien und Knochen gewonnen. Folglich würde es nicht zu einem Nährstoffmangel kommen, wenn die pflanzlichen Bestandteile weggelassen werden. Es würde dem Hund in diesem Fall aber an Ballaststoffen fehlen.

Gemüse mit Kochtopf | Frostfutter Perleberg
Obst mit Pürierstab | Frostfutter Perleberg

Auch wenn dein Hund nicht primär auf die Nährstoffe aus Gemüse und Obst angewiesen ist, so sind sie natürlich trotzdem positiv für den Organismus. Daher sollten sie so gut wie möglich zugänglich gemacht werden. Damit die Nährstoffe aufgenommen und verwertet werden können, müssen die Zellwände der pflanzlichen Futtermittel zunächst aufgeschlossen werden. Pflanzenfresser können dies mit Hilfe von Enzymen während der Verdauung selbst. Hunden und Katzen fehlen diese Enzyme jedoch. Aus diesem Grund sollten Gemüse und Obst immer fein püriert oder gegart verfüttert werden. Auf diese Weise können verschiedene Mineralien, Vitamine und Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe und die wichtigen Faserstoffe bestmöglich für die Aufnahme vorbereitet werden.

Exkurs: Vitamin C

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist das einzige Vitamin, das nicht in ausreichender Menge mit den tierischen Bestandteilen aus den BARF-Mahlzeiten aufgenommen werden kann. Viele Gemüse- und Obstsorten enthalten jedoch einen hohen Anteil an Ascorbinsäure und können daher zur Versorgung mit diesem Vitamin eingesetzt werden. Da Hunde und Katzen aber anders als wir Menschen das wasserlösliche Vitamin selbst synthetisieren können, brauchen sie vergleichsweise wenig davon in ihrer Nahrung.

Bei Stress und bestimmten Krankheiten sowie der Fütterung von Sporthunden ist es jedoch sinnvoll, zusätzlich Vitamin C zu füttern. Es stärkt vor allem das Bindegewebe in den Gelenken, die Muskeln, Knochen und Haut. Außerdem unterstützt Ascorbinsäure die Wundheilung, hilft bei Entzündungen und stärkt das Immunsystem.

In diesem Fall empfiehlt sich die Fütterung von sehr Vitamin C-reichen Futtermitteln wie Hagebutten, Acerola, Kiwi und Zitrusfrüchten.

Roh, gekocht oder tiefgefroren – wie füttert man Gemüse und Obst am besten?

Welche Form der Fütterung sich für dich und deinen Hund am besten eignet, hängt von einigen Faktoren ab. So ist zum Beispiel die Verträglichkeit pflanzlicher Komponenten nach dem Kochen höher. Hat dein Hund also Probleme mit der Verdauung von rohem Gemüse und Obst, so solltest du dieses vorher lieber garen. Durch das Erhitzen geht jedoch auch ein Großteil der Nährstoffe verloren. Zwar sind diese wie erwähnt nicht der primäre Grund, warum wir Gemüse und Obst beim Barfen füttern. Dennoch sind sie für den Hund nützlich und sollten nicht sinnloser Weise mit dem Kochwasser in den Ausguss geschüttet werden.

Eine Alternative zu frischem Gemüse und Obst sind tiefgefrorene Varianten. Diese haben den großen Vorteil, dass sie direkt nach dem Ernten und Waschen eingefroren werden und somit besonders frisch und reich an Nährstoffen sind. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass es auf dem Markt nicht viele Sorten gibt, die sich für die BARF-Ernährung eignen.

Kauft man frisches Gemüse und Obst, so empfiehlt es sich, auf Bio-Qualität zu achten. Dort ist die Belastung mit Schadstoffen und Pestiziden in der Regel geringer. Außerdem solltest du nach saisonaler und regionaler Verfügbarkeit einkaufen. So kannst du sicher sein, dass die Futtermittel nicht schon ewig lange Transportwege hinter sich haben und somit möglichst frisch sind. In jedem Fall sollten das Gemüse und Obst vor der Verarbeitung ordentlich abgewaschen werden.

Eine weitere Form, Gemüse und Obst zu verfüttern, sind Flocken. Diese werden entweder schonend luftgetrocknet, mikronisiert oder thermisch aufgeschlossen und so für den Hund verwertbar gemacht. Es gibt inzwischen viele verschiedene Gemüse-Obst-Flocken auf dem Markt, aus denen du einfach die passende Mischung für deinen Vierbeiner auswählen kannst.

Gemüse-Obst-Flocken von Frostfutter Perleberg

Gemüse und Obst einfach unter das Fleisch mischen

Einige Hunde sind keine großen Fans von vegetarischer Kost in ihrem Napf. In diesem Fall sollten Gemüse und Obst am besten fein püriert und unter das Fleisch gemischt werden. So kann es nicht aussortiert werden. Sollte dein Hund hingegen zur Fraktion „Staubsauger“ gehören und ungefragt alles futtern, was ihm vorgesetzt wird, so kannst du auch gerne einen fleischfreien Tag in der Woche einlegen. Die Tagesration wird dann ausschließlich aus Gemüse und Obst gestaltet. Achte jedoch darauf, dass dein Vierbeiner das auch wirklich gut verträgt und nicht mit Verdauungsstörungen darauf reagiert.

Immer wieder hört man außerdem, dass zusätzlich Öl gefüttert werden sollte, wenn pflanzliche Bestandteile im Napf sind. Dies rührt daher, dass sich einige fettlösliche Vitamine im Gemüse und Obst befinden. Diese sollen durch das Öl besser verwertbar gemacht werden. Grundsätzlich ist dieser Gedanke auch richtig. Da BARF-Mahlzeiten jedoch in aller Regel immer ausreichend tierisches Fett enthalten, ist eine zusätzliche Gabe von Ölen für diesen Zweck nicht notwendig.

Kommentar: vegetarische und vegane Ernährung bei Hunden und Katzen

Bei der Ernährung von Hunden und Katzen gibt es mittlerweile nahezu genauso viele Trends wie bei uns Menschen. Vor allem in der Fertigfutterindustrie gibt es immer wieder neue Ideen zur Gestaltung eines ausgefallenen Futters. Den Hund vegetarisch oder vegan zu ernähren ist eine dieser neueren alternativen Ernährungsformen. Vor allem Tierhalter, die sich aus ethischen oder religiösen Gründen selbst vegan oder vegetarisch ernähren, haben häufig Probleme damit, ihren Vierbeiner mit Fleisch zu füttern.

Die Gründe dahinter sind natürlich nachvollziehbar, denn Massentierhaltung und Umweltschutz sind umstrittene bzw. wichtige Themen, die jedem Tierhalter ans Herz gehen. Doch wenn man Wert auf das Tierwohl und artgerechte Haltungsbedingungen legt, sollte man das auch bei der Ernährung seines Hundes bzw. seiner Katze tun.

Hunde und Katzen gehören zu den Fleischfressern und deshalb sollte der größte Teil ihrer Mahlzeiten auch aus Fleisch bestehen. Eine komplett fleischlose Ernährung kann als nicht artgerecht betrachtet werden. Von veganer oder vegetarischer Ernährung ist im Interesse des Vierbeiners daher abzuraten.

Hund mit Karotte | Frostfutter Perleberg

Der gesamte Verdauungsapparat von Hunden und Katzen ist auf eiweißreiche Kost aus tierischen Quellen ausgelegt und nicht auf die Verdauung von großen Mengen an pflanzlichen Komponenten. Eine ausgewogene Ernährung ohne Fleisch zu gestalten, die deinen Vierbeiner mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und zudem auch noch gut verdaut werden kann, ist außerdem so gut wie unmöglich.

Der einzige Grund, auf Fleisch zu verzichten, ist eine Unverträglichkeit gegenüber tierischen Proteinen aller Sorten. Da dies jedoch glücklicherweise nur sehr selten vorkommt, ist das in aller Regel nicht notwendig. Viele Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten können außerdem durch die Fütterung mit BARF abgestellt oder verbessert werden. Was jedoch gut möglich ist, ist ein fleischfreier Tag im BARF-Plan deines Hundes. An diesem einen Tag in der Woche erhält dein Vierbeiner dann eine ausschließlich vegetarische – oder auch vegane – Mahlzeit. Aber eben auch nur an diesem einen Tag. An allen anderen Tagen darf er sich über seine fleischigen Rationen hermachen.

Salat | Frostfutter Perleberg

Grünes Blattgemüse eignet sich besonders gut zum Barfen

Prinzipiell kannst du an Gemüse und Obst nahezu alles verfüttern. Wobei sowohl auf Abwechslung als auch auf saisonale und regionale Verfügbarkeit geachtet werden sollte. Besonders empfehlenswert sind grünes Blattgemüse und Beerenobst.

Beispiele für geeignete Obstsorten: Ananas, Apfel, Aprikose, Banane, Birne, Brombeere, Erdbeere, Heidelbeere, Himbeere, Johannisbeere, Kirsche, Kiwi, Melone, Papaya, Pfirsich, Pflaume, Preiselbeere, Stachelbeere

Beispiele für geeignete Gemüsesorten: Brokkoli, Chinakohl, Chicorée, Eisbergsalat, Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, Gurke, Karotte, Kartoffeln, Kopfsalat, Kürbis, Lollo Rosso, Mangold, Pastinake, Rote Beete, Rucola, Sellerie, Spinat, Süßkartoffel, Zucchini

Gleichzeitig gibt es aber auch einige Gemüse- und Obstsorten, die nur in kleinen Mengen bzw. gar nicht verfüttert werden sollten. Die folgende Auflistung soll dir einen kurzen Überblick geben.

Vorsicht bei einigen Obst- & Gemüsesorten

Erbsen | Frostfutter Perleberg

Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Bohnen, Linsen) sind schwer verdaulich und enthalten das giftige Lektin Phasin, welches die roten Blutkörperchen miteinander verklebt. Gekocht können Hülsenfrüchte in kleinen Mengen verfüttert werden.

Aubergine | Frostfutter Perleberg

Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Kartoffeln enthalten im unreifen Zustand das giftige Solanin. Dieses kann zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen. Tomaten können in sehr reifem Zustand in kleinen Mengen verfüttert werden, Kartoffeln sind gekocht sogar völlig unbedenklich. Paprika und Auberginen sollten lieber ganz gemieden werden.

Knoblauch und Zwiebeln | Frostfutter Perleberg

Auch Zwiebelgewächse enthalten Solanin und zusätzlich noch das giftige Aliin. Lauch, Porree, Frühlingszwiebeln und Schalotten gehören daher nicht in den Napf. Knoblauch und Bärlauch können bei Hunden hin und wieder als Zeckenschutz verfüttert werden.

Kohl | Frostfutter Perleberg

Rohes Kohlgemüse in Form von Blumen-, Rosen-, Blatt- und Grünkohl sowie Brokkoli, Wirsing und Kohlrabi ist sehr schwer verdaulich und kann Blähungen und Magenkrämpfe verursachen. Gekocht wird Kohl in der Regel jedoch gut vertragen und kann daher hin und wieder gefüttert werden.

Weintrauben und Rosinen | Frostfutter Perleberg

Weintrauben und Rosinen können zu Nierenschäden führen und Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Bisher ist nicht ganz klar, welcher Teil der Weintraube von Hunden und Katzen nicht vertragen wird. Daher sollten sie weder frisch noch getrocknet verfüttert werden.

Avocado | Frostfutter Perleberg

Avocados enthalten giftiges Persin, welches Herzmuskelschädigungen hervorrufen kann. Außerdem besteht beim Fressen des Kerns Erstickungsgefahr. Daher sollte Avocado kein Teil der BARF-Fütterung sein.

Holunderbeeren | Frostfutter Perleberg

Holunderbeeren und -blätter sind roh giftig für Hunde und Katzen und können unterschiedliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Gekocht können die Beeren jedoch in geringen Mengen hin und wieder Teil der Gemüse-Obst-Ration sein.

Kakaobohne | Frostfutter Perleberg

Kakaobohnen enthalten Theobromin, welches für unsere Vierbeiner giftig ist und sogar tödlich wirken kann. Kakao sollte daher genauso wenig wie Schokolade verfüttert werden.

Äpfel | Frostfutter Perleberg

In Obstkernen befindet sich Blausäure, die eine ätzende Wirkung hat. In größeren Mengen kann sie Schäden an verschiedenen Stellen im Körper verursachen und sogar tödlich wirken. Bei der Fütterung von Kern- und Steinobst sollte daher immer darauf geachtet werden, dass Kerne und Steine zuvor entfernt werden.

Weitere Hinweise zu gefährlichen bzw. giftigen Lebensmittel findest du in unserem Blogbeitrag Giftige Lebensmittel für Hunde.

Pflanzliche Kost für Katzen

Bei Katzen sollte der Anteil an Obst und Gemüse nicht über 5 % der Gesamtration liegen. Da viele Katzen ungern kauen und sehr auf die Konsistenz ihres Futters achten, empfiehlt es sich zur besseren Akzeptanz die pflanzlichen Bestandteile zu pürieren und unter das restliche Futter zu mischen. Die benötigten Mengen sind in der Regel sehr klein. Du kannst daher am besten einen Gemüse-Obst-Mix für mehrere Tage vorbereiten, portioniert einfrieren und je nach Bedarf wieder auftauen.

Katzen können Stärke weit besser verwerten als Kohlenhydrate. Deshalb können gerne auch stärkehaltige Obst-Gemüse-Sorten verfüttert werden. Diese sollten jedoch in jedem Fall vorher gekocht werden. Besonders empfehlenswert sind Pastinake, Fenchel, Sellerie, Karotte, Kürbis, Blattsalate, Rote Beete, Zucchini und Gurke. Diese Sorten können frisch, tiefgefroren oder auch alternativ als Babygläschen gekauft und verfüttert werden.

Auf die Fütterung von Zwiebel- und Nachtschattengewächsen sollte gänzlich verzichtet werden. Kohl und Hülsenfrüchte führen zu Blähungen und Durchfall und sollten daher höchstens in sehr kleinen Mengen im Napf landen. Kohlenhydrate in Form von Getreide haben nichts im Katzenfutter verloren.   

Obst | Frostfutter Perleberg

Alternativen zu Gemüse und Obst

Es kommt immer mal wieder vor, dass Hunde ihre vegetarische Kost verweigern. In diesem Fall sollten die Bestandteile auf jeden Fall püriert werden, damit sie leichter unter das restliche Futter zu mischen sind. Der Brei kann dann auch mit schmackhaften Futtermitteln wie Quark, Thunfisch, Buttermilch, Öl oder Ei gemischt werden. Zu Beginn solltest du dann nur kleine Mengen untermischen und diese nach und nach steigern, wenn dein Vierbeiner seine Mahlzeiten nun wieder gerne frisst.

Das Verweigern von Gemüse und Obst kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass dein Vierbeiner diese Komponenten nicht gut verträgt. In diesem Fall solltest du das Gemüse und Obst garen und probieren, ob er es dann besser annimmt und gut damit zurechtkommt.

Werden sowohl rohes als auch gekochtes Gemüse und Obst abgelehnt oder nicht vertragen, so können die wichtigen Faserstoffe auch anderweitig zugeführt werden. In diesem Fall empfehlen wir Flohsamenschalen. Diese werden meist auch von Allergikern gut vertragen und außerdem nur in geringen Mengen benötigt. Flohsamenschalen quellen sehr stark auf und sollten daher bei Hunden, die häufig unter hartem Kot leiden, unbedingt vorher in ausreichend Wasser eingeweicht werden. Hat dein Hund hingegen eher zu weichen Kot, so kann es sein, dass sich dies durch den Einsatz der ungequollenen  Flohsamenschalen verbessert. 

Bei bestimmten Krankheiten können Gemüse und Obst Abhilfe schaffen

Verschiedene Gemüse- und Obstsorten wirken auch auf unterschiedliche Weise auf den Organismus. Vor allem bei Verdauungsproblemen können die pflanzlichen Komponenten gute Abhilfe schaffen. So kann beispielsweise Wurzelgemüse bei losem Stuhlgang hilfreich sein. Blatt-, Kohl-, Kürbis- und Stengelgemüse wiederum helfen bei Verstopfungen. Auch bei Blähungen kann frisches grünes Blattgemüse Abhilfe schaffen. Bei chronischem Durchfall helfen faserstoffreiche Gemüsesorten wie Kürbis oder auch Karotten. Nimmersatte Hunde oder Tiere mit Übergewicht können durch einen leicht erhöhten Gemüseanteil im Futter besser gesättigt werden. Dieser fungiert dann als gesunder Magenfüller.

Bei Nierenerkrankungen sollten nur Gemüse- und Obstsorten mit wenig Oxalsäure verfüttert werden. Dafür kann das Gemüse auch eine Zeit lang gekocht werden. Dadurch nimmt der Oxalsäuregehalt ab. Gleichzeitig sollte flavonoidreich gefüttert werden. Hier eignen sich besonders Äpfel, Mangos, Kohl und Zucchini.

Hund mit Gemüse im Napf | Frostfutter Perleberg

Bei einer akuten oder chronischen Lebererkrankung sollte der Gemüseanteil im Futter erhöht werden. In diesem Fall eignen sich besonders Rote Beete, Spinat, Brokkoli, Sellerie, gekochte Kartoffeln und grünes Blattgemüse.

Außerdem wirken viele Obst- und Gemüsesorten krebshemmend, allen voran Himbeeren. Besonders empfehlenswert sind außerdem Kohl, Brokkoli, Kresse, Karotten und grünes Blattgemüse wie Petersilie, Mangold und Spinat.

Katzen, die an Diabetes Typ II erkrankt sind, sollten hingegen gemüse- und obstfrei ernährt werden.

Das Wichtigste zu Gemüse und Obst in Kürze

  • Gemüse und Obst werden beim Barfen nicht eingesetzt, um den Nährstoffbedarf deines Hundes zu decken, sondern in erster Linie, um wichtige Faserstoffe zu liefern
  • damit die im Gemüse und Obst enthaltenen Nährstoffe aufgenommen werden können, müssen diese immer püriert oder gegart verfüttert werden
  • es empfiehlt sich, abwechslungsreich zu füttern, da verschiedene Gemüse- und Obstsorten auch unterschiedliche Nährstoffe enthalten
  • Gemüse und Obst tragen durch die enthaltenen Faserstoffe zu einer gesunden Verdauung bei
  • sekundäre Pflanzenstoffe wirken auf vielfältige Weise positiv auf die Gesundheit und beugen so z. B. Krebs oder einem Befall mit Bakterien oder Viren vor und stärken das Immunsystem
  • pflanzliche Bestandteile sollten ca. 20 % der BARF-Rationen ausmachen, die wiederum zu 2/3 aus Gemüse und 1/3 aus Obst bestehen
  • generell eignen sich fast alle Gemüse- und Obstsorten zum Barfen
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