Für viele Menschen ist der Sommer mit seinen warmen Temperaturen die schönste Jahreszeit. Wir können baden gehen, in der Sonne liegen und das schöne Wetter genießen. Unsere Vierbeiner jedoch leiden häufig unter der Wärme und müssen ab und an zu ein wenig Vernunft gezwungen werden, wenn sie beim Toben kein Ende finden oder ihr Sonnenbad nicht unterbrechen wollen.
Mit ein paar einfachen Tipps kannst du deinen Vierbeiner jedoch ganz einfach unbeschadet durch die warme Jahreszeit bringen und ihm damit gleichzeitig noch eine schmackhafte Freude bereiten.
1) Abkühlung für zu Hause – leckeres Hunde-Eis
Mit einem Hunde-Eis kühlst du deinen Hund schnell und auf eine für ihn leckere Art und Weise ab. Wichtig ist natürlich, dass das Eis bei dir im Gefrierschrank fertig lagert, damit du deinen Vierbeiner auch jederzeit schnell damit versorgen kannst.
Wenn es besonders schnell gehen muss, hilft einigen Hunden auch einfach ein Eiswürfel oder eine kleine Packung tiefgefrorener Magerquark. Das schnellste süße Hunde-Eis besteht übrigens zu 100 % aus Wassermelone: einfach das Fruchtfleisch der Melone mit Keksformen ausstechen und einfrieren – fertig!
Rezept: Sweet-Beef-Hunde-Eis
Natürlich kannst du das Eis für deinen Hund auch ganz einfach selbst machen. Dafür benötigst du folgende Zutaten:
- eine Form (z. B. Muffinförmchen aus Silikon oder Eisformen)
- laktosefreien Magerquark
- Himbeeren
- Lachsöl
- Nassfutter Rind pur
Mische einfach alle Zutaten zusammen und püriere diese bei Bedarf. Anschließend kannst du die Masse in die Förmchen füllen und vor dem Verfüttern für mindestens 2 Stunden im Tiefkühlschrank runterkühlen lassen.
Tipp: Wenn du das Eis für deinen Hund in Muffinförmchen füllst, kannst du Kauartikel wie z. B. unsere getrocknete Kabeljauhaut als essbaren Stiel verwenden und mit einfrieren.
2) Abkühlung für unterwegs – der Sprung in das kühle Nass
Neben der schmackhaften Möglichkeit deinen Hund mit Eis von innen abzukühlen, gibt es auch einige Varianten zur äußerlichen Abkühlung. Die wohl naheliegendste ist der Sprung in das kühle Nass – das kann der nächste See, das Meer, ein kleiner Fluss in deiner Nachbarschaft oder auch der Hundepool im eigenen Garten sein.
Viele Hunde gehen freiwillig gerne ins Wasser. Sollte das bei deinem Hund nicht der Fall sein, kannst du ein wenig nachhelfen, indem du mit ihm gemeinsam Schwimmen gehst oder ein Spielzeug zum Apportieren ins Wasser wirfst. In jedem Fall sollte dein Hund aber langsam an das Wasser gewöhnt und nie gegen seinen Willen einfach hineingeschmissen werden.
Ist dein Hund ganz im Gegenteil aber eine absolute Wasserratte und liebt das Schwimmen, so solltest du darauf achten, dass er nicht zu lange seine Bahnen zieht, denn bei übermäßiger Beanspruchung der Rücken- und Rutenmuskulatur kann es zu einer sogenannten „Wasserrute“ kommen.
Diese Erkrankung ist für Hunde äußerst schmerzhaft und sollte dringend vom Tierarzt behandelt werden. Du erkennst eine Wasserrute daran, dass dein Hund seine Rute nicht mehr aufstellen kann und die Rutenbasis abgespreizt ist. In der Regel fressen betroffene Hunde wegen der Schmerzen nichts mehr.
Damit es gar nicht erst dazu kommt, solltest du übermäßige Aktivitäten im Wasser vermeiden und darauf achten, dass dein Hund nach dem Baden nicht auskühlt. Den Hund mit einem Handtuch abzutrocknen oder ihm einen passenden Hundebademantel anzuziehen, kann dabei ganz einfach Abhilfe verschaffen.Doch keine Panik, wenn du genau wie sonst auf deinen Vierbeiner achtest, spricht nichts gegen ein Bad im kühlen Nass – es gilt einfach wie immer: man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.
3) Die mobile Abkühlung – Kühlmatten und Kühlhalsbänder
Viele Hunde suchen an warmen Tagen von selbst kühle Plätze auf, an denen sie sich abkühlen können: das können die Fliesen in der Küche oder einfach ein schattiges Plätzchen im Wohnzimmer oder Garten sein. Vor allem Hunde mit dickem und dichtem Fell haben mit hohen Temperaturen zu kämpfen, aber auch Vierbeiner mit viel Stress oder bestimmten Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen.
In der Regel versuchen Hunde ihre Körpertemperatur durch Hecheln und gezielte Verhaltensveränderungen wie das eben genannte Aufsuchen kühler Plätze selbst zu regulieren. Du kannst deinen Vierbeiner aber auch zusätzlich mit ein paar einfachen Hilfsmitteln unterstützen, sich abzukühlen und ihm so helfen, wichtige Energie zu sparen.
Eine einfache und effektive Methode deinem Hund Abkühlung zu verschaffen sind sogenannte Kühlmatten. Diese gibt es für jeden Geldbeutel und mit unterschiedlichen Eigenschaften. Einige Kühlmatten sind mit Gel befüllt und aktivieren sich bei Kontakt mit dem Hundekörper selbst, wodurch sie immer einsatzbereit sind und somit die ideale Wahl für unterwegs. Diese Kühlmatten-Variante ist in der Regel am günstigsten, kühlt aber vergleichsweise auch am wenigsten und kürzesten.
Andere Kühlmatten arbeiten mit Wasser, welches du hineinfüllst oder umgekehrt die Matte vor der Nutzung in das kühle Nass legst. Durch das Wässern entfalten diese Kühlmatten eine lange, kühlende Wirkung. In der Regel eignen sich diese Matten eher für den Hausgebrauch und sind vergleichsweise teurer.
Eine gute Alternative, vor allem für unterwegs, sind Kühlwesten und Kühlhalsbänder. Die Kühlhalsbänder werden über der Halsschlagader des Hundes platziert, wodurch eine angenehme Kälte durch den ganzen Hundekörper transportiert wird. Die Halsbänder und Westen eignen sich gut für ältere oder sehr sportliche Hunde, schützen natürlich aber genauso wenig wie Kühlmatten vor Überhitzung oder Hitzschlag.
Egal, ob du dich für den Einsatz von Kühlmatten oder Kühlhalsbändern bzw. -westen entscheidest, gewöhne deinen Hund unbedingt langsam und vorsichtig an das neue Utensil. Einige Hunde legen sich z. B. nicht gerne auf die glatten Oberflächen der Kühlmatten. In diesem Fall kannst du ein dünnes Geschirrhandtuch oder ähnliches auf die Matte legen oder deinem Hund diese mit einem Leckerli schmackhaft machen.
4) Fell weg – Abkühlung her!
Vor allem Hunde mit dickem und dichtem Fell haben im Sommer mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Im Winter bei Schnee, Eis und Kälte ist ein dicker Pelz natürlich sehr praktisch, im Sommer natürlich nicht. Aus diesem Grund macht es Sinn, deinen Vierbeiner in der warmen Jahreszeit von unnötiger Unterwolle und Haarpracht zu befreien.
In der Regel werfen Hunde beim natürlichen Fellwechsel zum Sommerfell ihre dichte Unterwolle in großen Teilen ab und die Haarlänge wird insgesamt verkürzt. Diesen Prozess kannst du durch regelmäßiges Bürsten und Kämmen sinnvoll unterstützen.
Bei einigen Hunden, die z. B. rassebedingt sehr dichtes Fell oder sehr viel Unterwolle haben, ist es außerdem ratsam, diese regelmäßig scheren zu lassen. Nur so kann die Stauungswärme zwischen Haaren und Unterwolle entweichen und der Hund kann seine Körpertemperatur gut selbst regulieren.
Außerdem sollte man generell bedenken, dass sich Hunde mit dunklem Fell schneller aufheizen, als Hunde mit hellem Fell. Dies liegt daran, dass dunkle Oberflächen Sonnenstrahlen und somit auch Wärme stärker absorbieren und nur wenig reflektieren. Natürlich sollte aber auch kein heller Hund stundenlang in der Sonne brutzeln.
5) Gassi-Tipps für die warme Sommerzeit
Neben den praktischen Abkühlungsmethoden in den vorangegangenen Abschnitten gibt es auch einige grundlegende Dinge im Alltag, die deinem Hund helfen, den Sommer gut zu überstehen. So solltest du eure gemeinsamen Spaziergänge beispielsweise nicht in der prallen Mittagssonne, sondern lieber am frühen Morgen oder späten Abend durchführen. Außerdem macht es auch Sinn, die Gassirunde zu verkürzen und so anzupassen, dass die Strecke für einen kurzen Badestopp an einem See, Bach oder ähnlichem vorbeiführt.
Gassistrecken sollten im Sommer im Idealfall durch einen kühlen Wald oder entlang schattiger Gehwege führen, sodass ihr nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt seid. Lange Strecken auf sonnigem Asphalt sollten definitiv vermieden werden, da sich der Belag extrem aufheizen und die Ballen deines Hundes verbrennen kann. Indem du deine flache Hand auf den Weg hältst, kannst du ganz einfach testen, ob dieser für deinen Hund gefahrlos begehbar ist.
Zu Hause angekommen solltest du darauf achten, dass deinem Hund stets frisches Wasser zur Verfügung steht und er davon auch ausreichend zu sich nimmt. Für unterwegs empfiehlt es sich, Wasser in einer speziellen Hundetrinkflasche mitzunehmen oder alternativ auf einen Faltnapf zurückzugreifen.
Da viele Hunde während großer Hitze nicht oder nur wenig fressen, kannst du die Tagesrationen auf mehrere kleine Mahlzeiten aufteilen. Oft werden kleinere Portionen besser angenommen, da sie die Verdauung und den Kreislauf deines Hundes weniger belasten.
Und zu guter Letzt ein Hinweis, der nie oft genug gegeben werden kann: im Sommer darf kein Hund alleine im Auto zurückgelassen werden! Bei geschlossenen Fenstern und Türen sowie ohne Klimaanlage heizt sich das Auto extrem schnell auf und kann so zur tödlichen Hitzefalle für deinen Vierbeiner werden.
Die nebenstehende Grafik verdeutlicht, wie schnell sich dein Auto auf für deinen Hund gefährliche Temperaturen aufheizen kann. Bitte behalte dies immer im Hinterkopf und plane deine Einkäufe und Erledigungen im Sommer so, dass dein Hund nicht im Auto warten muss, denn schon 10 Minuten könnten für ihn zur unerträglichen Qual werden.