Home BARF 1x1 BARF-Starthilfe

BARF-Starthilfe

von Lydia Ulbrich

Du möchtest deinen Vierbeiner ausgewogen und gesund nach der BARF-Methode ernähren, weißt aber noch nicht genau wie? Dann haben wir  hier einige wertvolle Tipps für dich.

Tipp 1: Futterumstellung

Die Umstellung von einem kommerziellen Futter auf BARF ist meist recht unkompliziert, trotzdem sollten einige Dinge beachtet werden. Im ersten Schritt ist es sinnvoll, vor der Umstellung einen Fastentag bei deinem Hund einzulegen, damit sich sein Darm vollständig vom alten Futter entleeren kann.

Im nächsten Schritt sollte der Hund nach und nach an die unterschiedlichen BARF-Komponenten gewöhnt werden. Füttere in den ersten ein bis zwei Tagen nur gewolftes, leicht verdauliches Muskelfleisch. Wichtig ist, dass du dich zunächst für eine Fleischsorte entscheidest. Wir empfehlen an dieser Stelle unser zartes Tatar oder Muskelfleisch vom Rind.

Verträgt dein Hund die Fleischmahlzeiten gut, so kannst du schrittweise neue Fleischsorten wie z. B. Muskelfleisch von Pferd, Pute oder auch Fisch einführen, bevor du die Mahlzeiten im nächsten Schritt mit leicht verdaulichem Gemüse wie Karotte oder Spinat und etwas Obst kombinieren kannst. Die pflanzlichen Komponenten sollten stets gekocht oder fein püriert verfüttert werden, da dein Hund die darin enthaltenen Nährstoffe sonst nicht verwerten kann. Alternativ kannst du auch Gemüse-Obst-Flocken verwenden.

Hast du das Gefühl, dein Hund verträgt die neuen Futterbestandteile gut, so kannst du nach ca. vier Tagen damit beginnen, Pansen oder Blättermagen zu verfüttern. Wird auch dies gut angenommen, solltest du im nächsten Schritt zusätzlich Innereien anbieten. Damit dein Hund gleich alle wichtigen Innereien kennenlernt, empfehlen wir für ca. zwei Tage unseren gemischten Innereien-Mix vom Rind.

Schließlich gilt es den Hund an die letzte wichtige Komponente beim Barfen zu gewöhnen: die Knochen. Für diesen Schritt empfehlen wir unseren Huhn-Rind-Mix, der aus weichen gewolften Knochen vom Huhn und Muskelfleisch vom Rind besteht oder grob gewolfte Hühnerhälse. Achte bei der Fütterung von Knochen immer besonders auf den Kot deines Vierbeiners, ist dieser zu hart oder weiß, solltest du die Knochenfütterung zunächst wieder minimieren und ganz langsam auf die gewünschte Menge steigern. Verträgt dein Vierbeiner die Knochenfütterung auch nach langsamer Gewöhnung nicht, empfiehlt es sich, diesen Bestandteil der BARF-Fütterung wegzulassen und die fehlenden Nährstoffe durch Supplemente wie Knochenmehl zuzuführen.

Damit dein Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann, solltest du nach Abschluss der Gewöhnung an die Fleischmahlzeiten (Schritt 2) damit beginnen, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. Lachsöl und Seealgenmehl zu ergänzen. Allein durch die Nahrungsaufnahme kann dein Hund seinen Nährstoffbedarf in der Regel nämlich nicht decken.

Die langsame Umstellung empfiehlt sich vor allem bei empfindlichen Hunden. Dadurch ist anfangs zwar keine ausgewogene Fütterung möglich, der Magen-Darm-Trakt kann sich aber besonders schonend an die neue Fütterungsmethode gewöhnen. Bei gesunden Hunden kann die Umstellung in der Regel deutlich schneller vorgenommen werden. Nach einem Zeitraum von sieben bis zehn Tagen ist die  Futterumstellung bei den meisten Hunden vollzogen. Im Anschluss kannst du beginnen, nach deinem zuvor  aufgestellten Futterplan zu füttern. Aber Achtung: jeder Hund ist ein Individuum, bedenke dies immer und gib deinem Vierbeiner so viel Zeit, wie er für eine problemlose Umstellung benötigt.

Achtung: In der Umstellungsphase kann es zu Durchfall, Verstopfungen, Schleim im Kot, Erbrechen, Juckreiz oder Haut- Problemen kommen. Diese Symptome können entweder sofort oder erst nach einer gewissen Zeit auftreten und geben  zunächst keinen Grund zur Sorge. Sollten diese jedoch länger anhalten, empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen, um andere Ursachen als die der Futterumstellung auszuschließen.

Tipp 2: Anzahl und Größe der Mahlzeiten

Generell gilt, dass ein ausgewachsener Hund ca. 2 – 3 % seines Körpergewichtes als Tagesration, aufgeteilt auf zwei Mahlzeiten, erhalten sollte. Welpen und Junghunde haben einen erhöhten Nährstoffbedarf und sollten 4 – 10 % ihres Körpergewichtes als Futtermenge bekommen. Die Tagesration sollte auf mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt gefüttert werden.

Tipp 3: Zusammensetzung und Zubereitung der BARF-Mahlzeiten

Eine ideale BARF-Ernährung setzt sich aus 80 % tierischen und 20 % pflanzlichen Komponenten zusammen. Die tierischen Bestandteile gliedern sich wiederum in 50 % Muskelfleisch, 20 % Pansen oder Blättermagen, 15 % gemischte Innereien und 15 % rohe fleischige Knochen. Als pflanzliche Komponenten sollten 75 % Gemüse und 25 % Obst fein püriert oder schonend gekocht verfüttert werden.

Dies sind die gängigen prozentualen Werte, die du auch in der Fachliteratur finden wirst. Bei dieser Aufschlüsselung werden der tierische und der pflanzliche Anteil jeweils getrennt als 100 % betrachtet und danach nochmals prozentual aufgeschlüsselt, sodass die einzelnen Bestandteile wiederum je 100 % ergeben.

Im nebenstehenden Diagramm siehst du als Ergänzung dazu die Aufteilung idealer BARF-Mahlzeiten mit den Prozentangaben, die sich ergeben, wenn der tierische und pflanzliche Teil gemeinsam und nicht getrennt als 100 % betrachtet werden. An der Aufteilung verändert sich also nichts, es ist einfach nur eine andere Schreibweise.

Nach der nebenstehenden Aufteilung sind übrigens auch unsere Komplettmenüs zusammengestellt.

Kreisdiagramm Aufteilung BARF-Mahlzeiten

Sowohl die Fleisch- als auch die Obst- und Gemüsesorten sollten für eine ausgewogene Ernährung regelmäßig variiert werden. Es ist aber nicht notwendig, jeden Tag alle Komponenten zu verfüttern. Damit die Fütterung bedarfsdeckend ist, reicht es aus, wenn in einem Zeitraum von ca. vier Wochen alle notwendigen Bestandteile verfüttert werden.

Tipp 4: Nahrungsergänzungsmittel

Da beim Barfen in der Regel keine kompletten Beutetiere verfüttert werden, ist es notwendig, die BARF-Mahlzeiten mit bestimmten Supplementen zu ergänzen. Wertvolle Vitamine, Mineralien, Fette und Faserstoffe, die natürlicherweise in Blut, Hirn, Augen und Fell von Beutetieren enthalten sind, sollten mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Einige Zusätze wie Seealgenmehl, das zur Deckung des natürlichen Jodbedarfs dient, und ein hochwertiges Öl mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren  (z. B. Lachsöl oder Omega-3-6-9 Öl) sollten regelmäßig zugegeben werden. Andere Supplemente sind optional und können zum Ausgleich dienen, wenn nicht alle BARF-Komponenten gefressen werden (können). So sollte Knochenmehl beispielsweise eingesetzt werden, wenn dein Hund keine Knochen frisst oder verträgt.

Tipp 5: BARF-Rechner von Frostfutter Perleberg

Auf der Website von Frostfutter Perleberg findest du einen praktischen BARF-Rechner, der dir anhand individueller Angaben deines Hundes die optimale Futtermenge und Zusammensetzung seiner Mahlzeiten berechnet. Außerdem haben wir vier weitere kostenlose Bedarfs-Rechner für dich entwickelt, mit denen du die nötige Menge an Seealgenmehl, die passende Zusammenstellung der Innereien, den nötigen Fettgehalt der Mahlzeiten und die Menge an zu supplementierendem Knochenmehl berechnen kannst. Beachte jedoch bitte immer, dass jeder Hund individuell ist und die dargestellten Ergebnisse nur Richtwerte sind.

Wenn du dich an diese Tipps hältst, steht einem problemlos BARF-Einstieg nichts mehr im Wege. Und auch wenn das Barfen anfangs etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die Fütterung mit Fertigfutter, so stellt sich schnell Routine ein und die Vorteile des Barfens überwiegen klar: denn BARF ist die gesündeste und artgerechteste Form der Ernährung von Hunden.

Das könnte dir auch gefallen

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Akzeptieren Mehr Informationen