So wichtig ist eine gesunde Ernährung bei Allergien
Allergien nehmen nicht nur bei uns Menschen zu, auch immer mehr Hunde und Katzen sind davon betroffen. Das liegt zum einen daran, dass die Möglichkeiten zur Diagnose besser geworden sind – auch wenn immer noch sehr oft fälschlicherweise eine Allergie diagnostiziert wird. Zum anderen sind aber auch unsere veränderten Lebensumstände Grund dafür.
Im Folgenden erfährst du alles Wichtige über Allergien bei Hund und Katze, woran du diese erkennen kannst, wodurch sie ausgelöst werden können und was sinnvolle Behandlungsschritte sind. Dabei wollen wir dir vor allem natürliche Nahrungsergänzungsmittel und eine ausgewogene BARF-Ernährung als wichtige Behandlungsfaktoren aufzeigen.
Was sind Allergien?
Eine Allergie ist eine unvorhersehbare Überreaktion des körpereigenen Immunsystems auf Umweltstoffe, die normalerweise bei einem gesunden Organismus keinerlei Reaktion hervorrufen würden. Allergien können mit unterschiedlicher Ausprägung und Symptomatik einhergehen. Von einfachem Juckreiz bis hin zu einem anaphylaktischen Schock sind allergische Reaktionen sehr vielseitig und unterschiedlich bedrohlich. Grundsätzlich wird jedoch immer ein Entzündungsanzeichen hervorgerufen, das sich entweder in Schmerz, Erwärmung, Rötung und Schwellung oder auch als Funktionseinschränkung äußern kann.
Die Ursachen für Allergien sind vielfältig
Genau wie die Symptome sind auch die Ursachen von Allergien sehr vielfältig. Eine der weit verbreitetsten Theorien zur Entstehung von Allergien ist die sogenannte Hygiene-Hypothese.
Die Hygiene-Hypothese sieht eine reduzierte Auseinandersetzung mit Bakterien, Parasiten und anderen Erregern als Erklärung für die Zunahme von Allergien. Durch übermäßige Hygiene wird das Immunsystem zu wenig trainiert und ist somit anfälliger für Krankheiten und Erreger.
Dr. med. vet. Christiane Klemt
Bei Hunden und Katzen wird außerdem davon ausgegangen, dass häufige Entwurmungen, Impfungen und medikamentöse Behandlungen die Entstehung von Allergien begünstigen können. Außerdem spielt die Ernährung eine maßgebliche Rolle.
Überblick Ursachen von Allergien:
- fehlende orale Toleranz gegenüber Futtermitteln (Futtermittelunverträglichkeit)
- nicht artgerechte Ernährung mit Fertigfutter
- Immunschwäche
- gestörte Darmflora
- übermäßige Impfungen, Entwurmungen, Medikamentengabe
- Erkrankungen
- Stress
- genetische Veranlagung
- übermäßige Hygiene
Allergene – die Auslöser der unerwünschten Überreaktion
Die Auslöser von Allergien werden Allergene genannt. Eigentlich sind dies einfache Eiweißstoffe (Proteine), die vom Körper eines gesunden Tieres als harmlose Stoffe erkannt werden. Bei Hunden mit einer Allergie werden sie jedoch vom Immunsystem als gefährlich eingestuft, weshalb Abwehrmechanismen eingeleitet werden: es erfolgt eine allergische Reaktion.
Beim ersten Kontakt mit einem Allergen kommt es zu einer sogenannten Sensibilisierung, die zunächst symptomfrei verläuft. Erst beim wiederholten Kontakt erfolgt eine auffällige allergische Reaktion, die sehr vielfältig ausfallen kann. Wann genau und in welcher Intensität eine solche Überreaktion auftritt, ist nicht verallgemeinerbar. Allergien können in jedem Alter und gegenüber fast allen Umweltstoffen auftreten.
Welche Arten von Allergien gibt es?
Allergene lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen. So gibt es z. B. saisonale Allergene aus der Umwelt, die durch die Luft übertragen werden. Dazu zählen vor allem Pollen von Gräsern, Sträuchern oder Bäumen. Ganzjährige Allergien können hingegen durch Stoffe aus unserem Alltag hervorgerufen werden. Hier sei vor allem die Allergie gegen Futtermittel, Insekten, Medikamente oder auch die Kontaktallergie genannt. Zu den häufigsten ganzjährigen Allergenen zählen Milben, Putzmittel und Futtermittelbestandteile. Generell können aber fast alle Stoffe aus der Nahrung, dem Wohnumfeld und der Natur eine Allergie auslösen. Aus diesem Grund ist es oft sehr schwer, festzustellen, worauf das eigene Tier allergisch reagiert.
Die häufigsten Allergien beim Hund sind die Flohbiss- bzw. Flohspeichelallergie, die Umweltallergie und Futtermittelallergien bzw. -unverträglichkeiten.
1) Flohspeichelallergie
Flöhe sind kleine springende Parasiten, die ganzjährig aktiv sind und sich mit Vorliebe Hunde und Katzen als Wirt aussuchen. Schon an sich ist ein Flohbefall eine lästige Angelegenheit, die unangenehmen Juckreiz verursacht. Doch bei vielen Tieren kommt zusätzlich noch eine Allergie gegen den Flohspeichel hinzu, die dem Vierbeiner dann besonders zu schaffen macht.
Die häufigsten Symptome einer Flohspeichelallergie
Zu den häufigsten Symptomen einer Flohspeichelallergie gehören Unruhe und Aufregung beim Hund, stark juckende, gerötete Hautentzündungen sowie Quaddeln und im späteren Verlauf auch haarlose, verkrustete, schuppige sowie nässende Stellen auf der Haut. Ein einziger Flohstich reicht dabei aus, um ausgeprägte Überreaktionen auszulösen. Besonders betroffene Regionen sind der untere Rücken, der Schwanzansatz, die inneren Schenkel sowie die Gegend um die Leiste herum. Bei Katzen ist meist die Region zwischen den Schulterblättern am stärksten betroffen. In schweren Fällen können aber sowohl beim Hund als auch bei der Katze ebenfalls der Halsbereich und die Ohren Hautveränderungen aufweisen.
Ein weiterer gut sichtbarer Hinweis auf eine Flohspeichelallergie ist der Haarausfall, unter dem viele betroffene Tiere leiden. Durch das vermehrte Kratzen aufgrund des starken Juckreizes verlieren sie deutlich mehr Haare als normalerweise. Außerdem wird das Fell stumpf und durch auftretenden Haarbruch zum Teil auch struppig.
Da diese Symptome auch auf andere Hauterkrankungen oder Allergien hindeuten können, sollte zur einwandfreien Diagnose zusätzlich eine sogenannte Flohkammprobe durchgeführt werden. Dafür musst du das Fell deines Tieres mit einem speziellen Flohkamm durchkämmen und diesen im Anschluss an einem weißen Tuch abreiben. Findest du auf dem Tuch schwarze Krümelchen, die sich beim Zerreiben rötlich-braun verfärben, so ist dies ein Hinweis auf Flohkot und somit einen Befall mit den Parasiten.
Wie kann eine Flohspeichelallergie behandelt werden?
Zur Behandlung der Allergiesymptome, vorrangig des starken Juckreizes, werden häufig Kortisonpräparate und Antihistaminika eingesetzt, aber auch spezielle Shampoos können Abhilfe schaffen. Bei sehr starken Beschwerden kann auch die Gabe eines Antibiotikums nötig werden. Zusätzlich ist die Gabe von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die Haut und Fell unterstützen, sinnvoll.
Hunde mit einer Flohspeichelallergie sollten dringend vor einem Flohbefall geschützt werden, da sie in der Regel sehr unter den Folgen leiden. Welches Präparat für euch gut geeignet ist, besprichst du am besten mit deinem Tierarzt. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Sprays, Spot-Ons, Halsbändern, Shampoos und Puder – auch mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Hast du einen Flohbefall festgestellt, so solltest du die kleinen Plagegeister schnellstmöglich wieder loswerden. Dafür müssen zunächst sämtliche Textilgegenstände in deiner Wohnung, vor allem aber die Schlaf- und Liegeplätze deines Hundes, gewaschen und anschließend regelmäßig abgesaugt werden, um Floheier und -larven zu beseitigen. Außerdem ist es sinnvoll, die gesamte Wohnung mit einem speziellen antiparasitären Spray zu behandeln. Denke dabei auch an mögliche Liegeplätze im Garten, Auto oder auf deiner Arbeit.
2) Umweltallergie: atopische Dermatitis
Die atopische Dermatitis ist eine durch allergische Reaktionen bedingte Hauterkrankungen, die durch normalerweise harmlose Umweltstoffe ausgelöst wird. Die häufigsten Allergene dafür sind Staub, Schimmel und Pollen. Je nach Auslöser kann die Allergie also saisonal oder ganzjährig auftreten. Als zweithäufigste allergische Hauterkrankung bei Hunden tritt sie auf Grund der genetischen Prädisposition bei bestimmten Rassen gehäuft auf. Besonders häufig betroffen sind Terrier, Retriever, Shar Pei, Boxer und Deutsche Schäferhunde.
Die wichtigsten Anzeichen einer atopischen Dermatitis
Betroffene Hunde leiden unter starkem Juckreiz, weshalb sie sich ständig kratzen, beißen und lecken. Dadurch können schmerzhafte Wunden und Läsionen entstehen, die sich im schlimmsten Fall auch entzünden können. Am häufigsten betroffene Stellen sind Gesicht, Ohren, Pfoten und Bauch. Durch das Kratzen und Lecken können Haarverlust, Hautrötungen und Schuppenbildung hervorgerufen werden. Oft verfärbt sich die Haut an den betroffenen Stellen zudem dunkel und es kann zu einem unangenehmen Geruch kommen. Häufige Symptome sind außerdem tränende Augen, eine laufende Nase und Ohrenentzündungen.
Eine atopische Dermatitis tritt meist innerhalb der ersten fünf Lebensjahre auf, oft zeigen aber bereits sehr junge Hunde auffällige Symptome. In vielen Fällen wird die Allergie von Jahr zu Jahr schlimmer und kann beispielsweise durch einen Parasitenbefall extrem verstärkt werden. Da die Hautbarriere von Hunden mit einer Umweltallergie geschwächt ist, können Bakterien und Pilze zudem leichter in die Haut eindringen und Sekundärinfektionen verursachen.
Ausschlussdiagnostik zur Feststellung einer Umweltallergie
Die Feststellung einer atopischen Dermatitis ist leider nicht ganz einfach, da die Symptomatik vieler anderer Allergien sehr ähnlich ist. Aus diesem Grund wird eine Ausschlussdiagnostik durchgeführt. Nach einer gründlichen Anamnese wird im ersten Schritt mit Hilfe einer Ausschlussdiät eine Futtermittelunverträglichkeit ausgeschlossen. Auch auf einen Befall mit Parasiten und somit eine Flohspeichelallergie sollte zunächst untersucht werden. Im nächsten Schritt kann es sinnvoll sein, mit Hilfe von Bluttests oder zum Beispiel einer Verdachtsbehandlung auf Reude weitere Krankheiten auszuschließen. Das genaue Vorgehen besprichst du am besten mit deinem Tierarzt.
Sobald die Diagnose feststeht, kann mit Hilfe eines Hauttests herausgefunden werden, welche konkreten Stoffe die Allergie hervorrufen. Um künftig allergische Reaktionen zu vermeiden, sollte ein Kontakt mit diesen Umweltstoffen danach bestmöglich vermieden werden. Wenn gewünscht, kann außerdem eine Desensibilisierung durchgeführt werden. Diese ist jedoch sehr zeit- und kostenintensiv und für viele Hunde extrem nervenaufreibend, da gerade in der Anfangszeit wöchentliche Tierarztbesuche notwendig sind. An dieser Stelle sollten Nutzen und Aufwand gut abgewogen werden.
So wird die atopische Dermatitis richtig behandelt
Zur Behandlung der Symptome werden häufig Medikamente wie z. B. Kortison oder Antihistaminika eingesetzt. Oft ist diese medikamentöse Behandlung jedoch mit starken Nebenwirkungen verbunden. Sinnvoller ist die Stärkung des Immunsystems mit Hilfe von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln wie unserem Omega-3-6-9 Öl, das reich ist an essentiellen Fettsäuren. Omega-6- und -3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Entzündungsprozessen, dienen als Schutzmantel von Membranen und beeinflussen das Immunsystem an verschiedenen Punkten positiv.
Der positive Effekt von essentiellen Fettsäuren, die bei der BARF–Fütterung ohnehin ein fester Bestandteil sein sollten, ist bei Hauterkrankungen inzwischen wissenschaftlich bewiesen. Eine gesunde, möglichst konstante Ernährung ist daher bei einer Umweltallergie genauso hilfreich wie ausreichend Bewegung. Das regelmäßige Baden unter Einsatz natürlicher Shampoos verhilft außerdem zur Stärkung der Hautbarriere und zur Minderung des Juckreizes.
Eine vollständige Heilung ist bei einer atopischen Dermatitis leider nicht möglich. Es gilt daher die Symptome zu lindern und den Kontakt mit dem Allergen bestmöglich zu vermeiden. Als chronische Erkrankung muss eine Umweltallergie ein Hundeleben lang behandelt werden. Dabei kann dein Hund bei gutem Management ein ganz normales und glückliches Hundeleben führen.
3) Futtermittelunverträglichkeit vs. Futtermittelallergie
In der Praxis werden die Begriffe Unverträglichkeit und Allergie häufig synonym verwendet und auch bei der Diagnose oft gleichgesetzt. Dabei gibt es einen zentralen Unterschied: bei einer Allergie erfolgt eine Abwehrreaktion des Immunsystems, wodurch unter anderem Antikörper gebildet werden. Bei einer Intoleranz hingegen erfolgt keine Reaktion des Immunsystems. Vielmehr kann der Hund den aufgenommenen Stoff einfach nicht verwerten oder verträgt diesen schlichtweg nicht. Dies kann zum Beispiel daran liegen, dass die dafür notwendigen Enzyme fehlen, wie bei einer Laktoseintoleranz oder künstliche Zusatzstoffe wie z. B. Farb- und Konservierungsstoffe nicht vertragen werden.
Futtermittelallergien sind bei Hunden die dritthäufigste und bei Katzen die zweithäufigste Ursache allergischer Hauterkrankungen.
Was geschieht bei einer Futtermittelunverträglichkeit?
Im Normalfall rufen einzelne Nahrungsbestandteile im Körper des Hundes eine orale Toleranz hervor. Dabei wird dem Immunsystem signalisiert, dass der aufgenommene Stoff ungefährlich ist und keinerlei Abwehrmechanismen dagegen eingeleitet werden müssen. Ist dies nicht der Fall, werden die einzelnen Komponenten als gefährlicher Erreger behandelt und bekämpft.
Lebensmittelallergien rufen immer immunologische Reaktionen hervor: sie stimulieren die Produktion von Immunglobulin E, das wiederum die Mastzellen im Darm und auch im übrigen Organismus sensibilisiert. Durch Fehlfunktionen der Darmschleimhaut, wie z. B. eine erhöhte Durchlässigkeit bei Entzündungen, können größere Proteine durchdringen und eine Immunantwort auslösen.
Dr. med. vet. Christiane Klemt
Futtermittelallergien haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen: bei Hunden sind sie die dritthäufigste und bei Katzen die zweithäufigste Ursache allergischer Hauterkrankungen. Ein Grund dafür könnte sein, dass viele Welpen mit Fertigfutter entwöhnt werden. Dies erschwert die Ausbildung einer oralen Toleranz gegenüber bestimmten Nährstoffen enorm, denn das Immunsystem wird mit sehr vielen verschiedenen Futterbestandteilen auf einmal konfrontiert, was höchst unnatürlich ist. Je mehr verschiedene Stoffe gleichzeitig im Verdauungstrakt ankommen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass gegenüber allen eine orale Toleranz ausgebildet werden kann.
Was ist die orale Toleranz?
Die orale Toleranz kann als eine Art Lernprozess des Magen-Darm-Trakts betrachtet werden, bei welchem der Körper lernt, die aufgenommene Nahrung als ungefährlichen Nährstoff zu erkennen und nicht als potentiell gefährlichen Erreger, gegen den eine allergische Abwehrreaktion erfolgen muss. Durch diesen Prozess wird also verhindert, dass Welpen, die das erste Mal feste Nahrung zu sich nehmen, allergische Reaktionen gegenüber den aufgenommenen Fremdstoffen (Nahrung) entwickeln. Trotzdem sind sie gegen gefährliche Krankheitserreger bestens geschützt, denn die orale Toleranz ist antigenspezifisch, was bedeutet, dass die Fremdstoffe sehr genau unterschieden werden können.
Die Forschung zur oralen Toleranz ist noch nicht sehr weit vorangeschritten. Momentan wird davon ausgegangen, dass diese erst ab der sechsten Lebenswoche stattfindet. Vorher sollten Welpen also im Idealfall nur Muttermilch bekommen und kaum feste Nahrung. Werden sie zu früh entwöhnt, kann es bereits im Welpenalter zur Ausbildung von Allergien und Unverträglichkeiten kommen.
Symptome einer Futtermittelallergie
Die Symptome einer Futtermittelallergie können sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig sind der Magen-Darm-Trakt, die Haut, das zentrale Nervensystem oder die Atemwege betroffen. Die ersten Symptome treten meist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf.
- Verstopfungen oder Durchfall
- schleimiger Kot
- schuppige Haut
- stumpfes Fell
- Juckreiz (v. a. an Pfoten, Ohren)
- entzündete Ohren
- Rückwärtsniesen
- Gewichtsverlust
Futtermittelallergien lassen sich behandeln
Futtermittelallergien können in jedem Alter auftreten und sich gegen jedes Nahrungsmittel richten, das der Hund schon einmal zu fressen bekommen hat. Die Diagnose mit Hilfe eines Allergietests ist dabei sehr unzuverlässig, denn Futtermittelunverträglichkeiten sind damit eigentlich nicht erkennbar. Sobald die Allergie das erste Mal ausgebrochen ist, kann nur durch eine Ausschlussdiät ermittelt werden, welche Stoffe der Hund nicht verträgt. Mit Hilfe eines geeigneten Futters und einer Darmsanierung kann die Allergie dann auch im Idealfall wieder abgestellt werden. Verlaufen diese beiden Schritte erfolgreich, kann der Hund nach einer gewissen Zeit sogar vielleicht wieder alle Bestandteile fressen, auf die er zuvor allergisch reagiert hat.
Allergene mit Hilfe einer Ausschlussdiät ermitteln
Mit Hilfe einer Ausschlussdiät kannst du zweifelsfrei feststellen, was dein Hund verträgt und was nicht. Auch bei der BARF-Fütterung kann es vorkommen, dass dein Hund auf einen bestimmten Bestandteil allergisch reagiert. In diesem Fall kannst du auch mit einer Ausschlussdiät ermitteln, um welchen Stoff es sich handelt und diesen künftig einfach durch ein anderes Futtermittel ersetzen, welches dein Hund gut verträgt. Dies ist einer der größten Vorteile der BARF-Fütterung.
Zu Beginn der Ausschlussdiät muss zunächst eine Protein– und eine Kohlenhydratquelle ermittelt werden, die dein Hund noch nie zuvor zu fressen bekommen hat. Häufig eignen sich dazu Pferd, Ziege, Wild oder Fisch kombiniert mit gekochten Süßkartoffeln, Reis oder glutenfreien Getreidesorten wie Amaranth, Buchenweizen, Hirse oder Quinoa. Die Mahlzeiten sollten aus max. 30 % pflanzlichen und mindestens 70 % tierischen Komponenten zusammengesetzt werden.
Ausschließlich die beiden ausgewählten Komponenten fütterst du dann über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit gibt es keinerlei Leckerli oder andere Zutaten auf dem Speiseplan deines Hundes. Zeigt er nach Ablauf dieses Zeitraumes keine allergischen Reaktionen, so kannst du eine neue Komponente wie z. B. eine Gemüsesorte einführen. Diese Dreier-Kombination fütterst du nun über weitere zwei Wochen. Zeigt der Hund immer noch keine Reaktionen, so kannst du einen weiteren Bestandteil testen und immer so weiter.
Wenn jedoch allergische Reaktionen auftreten, sollte dieses Futtermittel aus dem Speiseplan deines Hundes gestrichen und auf eine Negativliste gesetzt werden. Erfolgt nach zwei Wochen täglicher Fütterung keine Reaktion, kann ein Futtermittel auf die Positivliste. Auf diese Weise kannst du nun so lange neue Komponenten ermitteln, die dein Hund gut verträgt, bis du ausreichend Futtermittel für eine abwechslungsreiche und ausgewogene BARF-Ernährung gefunden hast.
Ermittlung der oralen Toleranz mittels Provokationstest
Häufig kommt es vor, dass Hunde nach erfolgreicher Ausschlussdiät und der Vermeidung der ermittelten Allergene über einen längeren Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten, eine erneute orale Toleranz gegenüber den zuvor allergie-auslösenden Futtermitteln entwickeln. Nach dieser Zeit kannst du bei Bedarf also Futtermittel austesten, die dein Hund zuvor nicht vertragen hat. Beginne mit kleinen Mengen und füttere die Komponenten über mehrere Tage alleine. Mit etwas Glück verträgt dein Hund diese nun wieder gut.
Darmsanierung für die vollständige Heilung
Eine Ausschlussdiät zeigt dir zuverlässig, welche Futtermittel dein Hund nicht verträgt. Das Ziel sollte deshalb aber nicht sein, diese Bestandteile dauerhaft zu vermeiden. Mit Hilfe einer Darmsanierung mit Grünem Lehm, kannst du die Allergien deines Hundes in der Regel noch besser wieder abstellen. Der Grüne Lehm wirkt wie eine Art Reinigungskur, die Schadstoffe (z. B. Schwermetalle, Reste von Antibiotika, Antioxidantien) in den Organen beseitigt und gewährleistet, dass diese wieder einwandfrei arbeiten können. Zusätzlich empfehlen wir die Fütterung von hochwertigen Ölen zur Unterstützung des Organismus. Besonders gut geeignet sind bei Allergien Lachsöl, Nachtkerzenöl und Borretschöl.
BARF als Heilmittel
Bei der Fütterung von Fertigfutter ist es in der Regel nicht möglich, herauszufinden, auf welchen Bestandteil der Hund allergisch reagiert. Häufig wird dort eine Vielzahl an Eiweißen und Kohlenhydraten verarbeitet, die alle ähnliche Allergene enthalten. Auch Futter, dass als „hypoallergen“ ausgeschrieben ist, kann in den meisten Fällen keine richtige Abhilfe verschaffen. Darin wird zwar meist nur eine Protein– und Kohlenhydratquelle verarbeitet, dazu kommen aber häufig auch nicht gekennzeichnete Inhaltsstoffe wie Soja, Weizen und Mais. Die Mahlzeiten deines Vierbeiners mit frischen und unverarbeiteten Futtermitteln selbst zuzubereiten ist daher die beste Lösung.
In vielen Fällen lassen sich Allergien schon durch die Umstellung auf BARF lindern oder sogar ganz abstellen. Die Entzündungsprozesse, die die im Fertigfutter enthaltenen Stoffe im Darm des Hundes hervorgerufen haben, verschwinden und der Verdauungstrakt kann wieder problemlos arbeiten. Generell sind frische, unverarbeitete Futtermittel, wie sie bei der BARF-Ernährung verfüttert werden, für deinen Hund sehr gut verdaulich und vor allem artgerecht.
Das wichtigste in Kürze:
- Allergie = Überreaktion des Immunsystem auf eigentlich ungefährliche Stoffe
- Allergene können saisonal oder ganzjährig sein
- die häufigsten Allergien sind die Flohspeichel-, Futtermittel- und Umweltallergie
- die beste Behandlung ist die Vermeidung der Allergene
- eine gesunde BARF-Ernährung und natürliche Nahrungsergänzungsmittel helfen Symptome zu lindern
- zur eindeutigen Diagnose und wirkungsvollen Behandlung ist eine gute Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt unabdingar