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Die Verdauung des Hundes: Der Kot

von Frostfutter Perleberg

Wir alle wissen, was reinkommt und wir wissen auch, was wieder rauskommt. Auch wenn dieses Thema eventuell etwas unangenehm ist, so ist es doch sehr wichtig – denn der Kot eines Tieres kann viel über seinen Gesundheitszustand aussagen und sollte daher regelmäßig unter die Lupe genommen werden. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen, auf was du dabei besonders achten solltest und was dir die Hinterlassenschaften deines Vierbeiners so alles verraten können. Also: lass uns über Häufchen sprechen!

Wichtige Fakten zum Thema Hundekot

Die Verdauung des Hundes ist ein vielschichtiges System, an dem viele Organe beteiligt sind. Aufgenommen wird die Nahrung zunächst mit Hilfe der Zunge, wodurch sie in das Maul gelangt, dort mit Speichel versetzt und mit den Zähnen zerkleinert wird. Die enzymatische Verdauung beginnt beim Hund im Magen, da der Speichel anders als beim Menschen nur sehr wenige Enzyme enthält. Nachdem die Nahrung durch die Speiseröhre in den Magen gelangt ist, wird sie dort mit Salzsäure versetzt. Der Großteil der enzymatischen Verdauung und Aufnahme der Nährstoffe findet aber im Dünndarm statt, wo der Nahrungsbrei mit Gallensekret vermischt wird. Im Dickdarm findet schließlich nur noch die bakterielle Verdauung von Faserstoffen statt und letzte Nährstoffe wie Wasser und Elektrolyte werden aufgenommen.

Im Dickdarm wird schließlich der Kot – auch Fäzes oder Stuhl genannt – geformt. Dieser besteht aus unverdauten Bestandteilen der Nahrung, abgestorbenen Magen- und Darmzellen, Bakterien sowie diversen Sekreten aus verschiedenen Abschnitten des Verdauungstraktes. Das Volumen des Kotes und der Geruch hängen maßgeblich davon ab, wie viele und welche unverdaulichen Bestandteile mit der Nahrung aufgenommen wurden. Dabei kann der Kot einige Rückschlüsse auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und das Futter deines Vierbeiners geben. Hier erfährst du, was du dabei besonders beachten solltest.

Die Häufigkeit des Kotabsetzens und die Kotmenge​

Die Verdaulichkeit des Futters bestimmt die Häufigkeit des Kotabsetzens und auch die Menge des dabei ausgeschiedenen Kots. Futtermittel, die von Hunden besser verdaut werden können, also vor allem protein- und fettreiche tierische Bestandteile, führen zu weniger Kot und dementsprechend auch zu kleineren Häufchen und einem größeren Abstand zwischen dem Kotabsatz. Andersherum führen ballaststoff- und kohlenhydratreiche Futtermittel, so wie es die meisten handelsüblichen Trockenfutter sind, zu mehr und häufigerem Stuhl. Viele Trockenfuttermarken enthalten nämlich, anders als beim BARF, zum großen Teil pflanzliche Füllstoffe, wie Getreide oder Rübenschnitzel, die oftmals unverdaut einfach wieder ausgeschieden werden. So kann es sein, dass ein Hund, der mit Trockenfutter ernährt wird bis zu drei oder vier große Haufen am Tag absetzt, während ein gebarfter Hund nur einmal am Tag oder sogar nur alle zwei Tage Kot absetzt. Bei Welpen und trächtigen oder säugenden Hündinnen ist hier allerdings auch bei BARF etwas mehr Kot zu erwarten, da sie bezogen auf ihr Körpergewicht mehr Nahrung aufnehmen.

Die Form und Konsistenz des Kots​

Es ist dir sicherlich schon mal aufgefallen, dass sich die Form und die Konsistenz der Häufchen manchmal von Tag zu Tag oder auch von Hund zu Hund unterscheiden kann. Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, meistens hängen sie allerdings schlichtweg damit zusammen, was der Hund zuvor gefressen hat.

Form 1: Einzelne, feste Kügelchen, die auch für deinen Hund etwas schwer auszuscheiden sind und die keine Rückstände beim Einsammeln hinterlassen. Können z. B. entstehen, wenn eine große Menge Knochen bzw. Calcium aufgenommen worden ist. 

Form 2: Bei festen, wurstartigen Klumpen, die ebenfalls keine bis kaum Rückstände hinterlassen, sind auch meist wasserentziehende Futtermittel wie Flohsamenschalen, Haferflocken oder Reis die Ursache.

Form 3: Kleine Würste mit rissiger Oberfläche, die noch leicht feucht sind. Beim Einsammeln hinterlassen sie leichte Rückstände, aber behalten ihre Form bei. Form 3 und Form 4 gelten als Idealzustand.

Form 4: Eine glatte Wurst, die relativ feucht ist. Sie hinterlässt Rückstände nach dem Einsammeln und behält ihre Form nicht bei. Form 3 und Form 4 gelten als Idealzustand.

Form 5: Ein Haufen, der zudem noch sehr feucht ist. Auch er hinterlässt Rückstände und behält die Form nicht. Diese Art von Kot kann z. B. entstehen, wenn zuvor viel Blut oder Innereien gefüttert worden sind.

Form 6: Einzelne, weiche Klümpchen mit unregelmäßigem Rand, die allerdings ihre Form beibehalten und Rückstände nach dem Einsammeln hinterlassen. Auch das kann ein Hinweis auf die Fütterung von Blut, Innereien oder bisher für den Hund unbekannten Futtermitteln sein.

Form 7: Flüssiger bzw. wässriger Kot, der kaum oder keine festen Bestandteile aufweist. Diese Art von Kot gilt als Durchfall. Sollte die Konsistenz über mehrere Tage so bleiben, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Durchfall ​

Wir alle kennen es: matschiger bis hin zu flüssigem oder gar wässrigem Kot lässt uns sofort aufhorchen und die Sorge über die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Schützlinges wächst sofort. Aber keine Panik! Oftmals hat Durchfall nur eine temporäre Ursache und tritt häufig während einer Futterumstellung oder bei Stress auf. In solchen Fällen ist er meist auch so schnell wieder weg, wie er gekommen ist. Um die Genesung zu unterstützen und die Symptome zu lindern, kannst du deinem Schützling auch für ein paar Tage gekochte Karotten, Reis oder Flohsamenschalen zufüttern. Diese helfen dabei, den Kot wieder zu festigen. Achte auch darauf, dass dein Liebling immer genug Flüssigkeit aufnimmt. Was du bei Durchfall noch tun kannst, erfährst du in diesem Beitrag unserer Tierärztin. Sollte der Durchfall allerdings mehrere Tage anhalten, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Ein Welpe sollte schon nach einem Tag mit Durchfall dem Tierarzt vorgestellt werden.

Die Farbe des Kots

Neben Form und Konsistenz kann auch die Farbe des Kots Aufschluss über das Futter und den Gesundheitszustand deines Hundes geben.

Brauner Kot ist der Normalzustand. In Ordnung ist jegliche Art von Braun – von hell bis dunkel.

Roter Kot kann bei der Fütterung von roten Futtermitteln wie Rote Beete vorkommen. Auch der Urin kann sich dann rötlich verfärben. Tritt roter Kot allerdings auf, ohne dass vorher rötliche Lebensmittel gefressen worden sind, solltest du einen Tierarzt zur Abklärung aufsuchen.

Grüner Kot kann ebenso durch grünliche Lebensmittel hervorgerufen werden. So kann die Fütterung von Spinat, grünen Blattgemüse oder auch die Aufnahme von Gras zu grünem Kot führen. Sollte dein Hund all dies zuvor nicht gefressen haben, dann kann grüner Kot ein Hinweis auf Probleme mit der Gallenblase sein.

Weißer Kot oder auch „Knochenkot“ genannt tritt bei der vermehrten Aufnahme von Knochen auf. An sich ist dies nicht allzu dramatisch, sollte aber vermieden werden, da diese Art von Kot auch sehr hart und schwierig auszuscheiden ist. Mit einem großem Schluck Öl kannst du weißem Kot bei der Knochenfütterung entgegenwirken. Sollte dein Hund zuvor keine Knochen gefressen haben, dann kann weißer Kot ein Hinweis auf Probleme mit der Gallenbildung sein.

Schwarzer Kot, der etwas an Teer erinnert, kann bei der vermehrten Aufnahme von Blut oder sehr bluthaltigen Innereien wie Milz auftreten. Da das Blut im Verdauungstrakt gerinnt, kommt es schlussendlich schwarz wieder heraus. Wenn dein Hund aber kein Blut oder Innereien gefressen haben sollte, dann ist schwarzer Kot ein Hinweis auf Blutungen im vorderen Magen-Darm-Trakt und du solltest einen Tierarzt aufsuchen.

Grauer oder auch sehr fettiger Kot ist ein Hinweis auf eine gestörte Fettverdauung, die auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder der Galle hinweisen kann.

Orangefarbener oder gelblicher Kot kann durch die vermehrte Aufnahme von Karotten entstehen. Ansonsten weist die Verfärbung auf Erkrankungen der Leber oder der Galle hin und sollte behandelt werden.

Weiße Punkte oder Fäden im Kot können durch die Fütterung von Kokosflocken entstehen. Sollten keine Kokosflocken gefüttert worden sein, dann weisen sie auf einen Wurmbefall hin und dein Liebling sollte schnellstmöglich mit Wurmmitteln behandelt werden.

Rote Schlieren und Verschmierungen im Kot weisen auf eine Blutung im Bereich des hinteren Darms oder des Anus hin. Hier solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen!

Eine Schleimhülle um den Kot herum, kann während der Umstellung auf BARF vorkommen oder wenn sehr schwer verdauliche Futtermittel, wie sehr harte Knochen oder auch Gras, aufgenommen wurden. Ansonsten ist es ein Hinweis auf eine Entzündung im Darm.

Es kommt auch vor, dass die Häufchen mehrfarbig sind und verschiedene Segmente verschiedene Farben und Konsistenzen aufweisen. Das ist relativ typisch für ein gebarftes Tier und temporär kein Grund zur Sorge. Sollte es allerdings dauerhaft auftreten, dass die Farbe des Kots von einer Braunfärbung abweicht, solltest du dir Rat bei einem Tierarzt, einem Tierheilpraktiker oder einem BARF-Ernährungsberater holen.

Kotfressen​

Auch wenn es für uns Zweibeiner einfach nur ekelhaft erscheint, für Hunde ist das Kotfressen sogar arttypisch und bis zu einem gewissen Grad normal. Auch Wölfe nehmen in freier Wildbahn den Kot von Pflanzenfressern auf. So kann es passieren, dass dein Hund Pferdeäpfel beim Spazieren auf dem Feldweg oder die Köttel am heimischen Kaninchenstall ganz interessant findet. Frisst dein Hund allerdings den Kot anderer Hunde, Katzenkot oder gar seinen eigenen Kot, ist das meist ein Zeichen dafür, dass es ihm an eigenen Enzymen im Darm mangelt. Diese „sucht“ er quasi im Kot anderer Fleischfresser. Bei einem solchen Verhalten kannst du probieren, Enzyme zuzufüttern. Sollte sich das Kotfressen nach der Gabe von Enzymen über einen längeren Zeitraum bessern, kannst du die Enzymkur wieder langsam beenden. Wenn dann erneutes Kotfressen einsetzt, kann dies auf ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse hinweisen und sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

Wie du siehst, können die Häufchen und Hinterlassenschaften deines Vierbeiners viel Aufschluss über seinen Gesundheitszustand und die aufgenommene Nahrung geben. Im Allgemeinen gilt, nicht alles, was beim Kotabsatz auffällig ist, ist direkt besorgniserregend und muss sofort behandelt werden. Oftmals liegt es einfach an der zuvor aufgenommenen Nahrung, die geringe Variationen in Form und Farbe der Häufchen erklären lässt. Jede Auffälligkeit sollte aber beobachtet werden und wenn sie längerfristig auftritt oder mit anderen Symptomen, wie Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Erbrechen oder Ähnlichem einhergeht, dann solltest du deinen Hund auf jeden Fall beim Tierarzt untersuchen lassen.

Was es noch für Magen-Darm-Erkrankungen gibt und was du gegen sie tun kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Jedes Häufchen findet seine Tüte

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Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Blogbeitrag auch dieses etwas ungemütliche Thema näherbringen konnten und wünschen dir und deinem Vierbeiner nur die beste Gesundheit

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