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Hunde-Ernährung: Teil 2 – Die Verdauung

von Dr. Christiane Klemt

Lieber Tierfreund, liebe Tierfreundin,

im 2. Blogbeitrag möchte ich dir etwas über den Aufbau des Verdauungstraktes, beginnend mit der Maulhöhle und Wissenswertes über die Funktionen der einzelnen Verdauungsabschnitte berichten.

Der Hund nimmt die Nahrung mit den Zähnen auf, er hat insgesamt 42 Zähne (28 Milchzähne). Insbesondere die Eckzähne (Canini) und Reißzähne (das sind im Ober- und Unterkiefer jeweils die größten und breitesten Backenzähne) sind für das Ergreifen von Beutetieren und Abscheren von Nahrungsbestandteilen bestens geeignet.

Die Zunge ist sehr beweglich, kann weit aus der Maulhöhle heraushängen, wie etwa beim Hecheln, und kann seitlich zur Flüssigkeitsaufnahme aufgewölbt werden. An ihrer Oberfläche hat der Hund Geschmacksknospen.

Durch vier verschiedene, paarige Speicheldrüsen wird die Nahrung durch den Speichel „schlüpfrig“ für das Abschlucken gemacht. 

Hundespeichel enthält keine Verdauungsenzyme wie etwa der Speichel des Menschen.

Dr. Christiane Klemt

Die Speichelsekretion wird durch Reflexe ausgelöst wie z.  B. durch das Riechen und Sehen der Nahrung bei der Zubereitung oder auch nur durch gewohnte Geräusche der Fütterungsvorbereitung. Wer hat das nicht schon einmal beobachtet?

Die Gesamtspeichelmenge beträgt ca. 20 – 40 ml pro kg Körpermasse pro Tag.

Nun gelangt das Futter via Speiseröhre  ein stark dehnungsfähiger mit Schleimdrüsen ausgestatteter Schlauch – in den Magen.

Die Größe des Hundemagens variiert mit seinem Füllungszustand, im leeren Zustand liegt er innerhalb des Brustkorbs, nach Fütterung kann er bis hinter die 13. Rippe reichen und dann dort auch ertastet werden.  Er ist mit Schleimhaut ausgekleidet, die sowohl Schleim als auch den eigentlichen Magensaft mit Salzsäure und Verdauungsenzymen produziert.

Dieser Magensaft durchdringt den Futterbrei, je nach Art und Konsistenz der Nahrung dauert dieser Vorgang unterschiedlich lang. Breiartige Futtermassen werden langsamer durchtränkt als Futtermittel, die in Einzelstücken, wie z. B. Fleischstückchen, vorliegen. Bindegewebsfasern werden bereits so stark aufgelöst, dass die darunterliegenden Muskelfasern von den Verdauungsenzymen schon erreicht werden können. Durch den niedrigen pH-Wert besitzt der Magensaft gärungs-und fäulnishemmende Eigenschaften. Er wirkt gegen Bakterien, die in einem  pH-Bereich von 6-8 wachsen, nicht jedoch gegen die säureliebenden und wichtigen Milchsäurebakterien. Die Menge des gebildeten Magensaftes ist abhängig von Menge und Art des Futters. Fleisch, Fleischbrühe, Säuren und auch Wasser wirken stimulierend, während Zucker, Brot und Kartoffeln eher hemmend wirken.

Starke körperliche Anstrengungen, Stress oder auch die Läufigkeit können die Magensaftsekretion einschränken und können auch zur Magendrehung führen!

Dr. Christiane Klemt

Der Magen des Hundes dient nicht allein der Verdauung des Futters, sondern reguliert auch den regelmäßigen Übergang der Nahrung in den Dünndarm. Ebenso ist er auch ein Speicherorgan für die Nahrung. Die ursprünglichen Nahrungsbedingungen der Karnivoren (Fleischfresser) bedeuten ja unregelmäßige Nahrungsaufnahme mit langen Intervallen zwischen den Mahlzeiten.

Wie „es“ vom Magen dann weitergeht, bis schließlich ein wohlgeformtes „Geschäft“ entsteht, darüber berichte ich dir beim nächsten Mal!

Also bis bald!

Deine Dr. med. vet. Christiane Klemt

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