Home BARF Ratgeber Hunde-Ernährung: Teil 3 – Der Dünndarm

Hunde-Ernährung: Teil 3 – Der Dünndarm

von Dr. Christiane Klemt

Lieber Tierbesitzer, liebe Tierbesitzerin,

im 3. Blogbeitrag verfolgen wir die Verdauungsvorgänge im Dünndarm.

Der Mageninhalt, also die vom Magensaft angedaute Futtermasse, wird abhängig vom Füllungsgrad und Grad der Zerkleinerung und Verflüssigung schubweise in den Dünndarm entleert.

Der Dünndarm besteht aus Zwölffinger-, Leer-, und Hüftdarm. Die Größenvariationen von Verdauungstrakt und Leber bezogen auf die Größe des Hundes ist erstaunlich: bei Zwergrassen (< 5 kg Körpergewicht) macht der Verdauungskanal 6,7 % , bei  Riesenrassen  (> 60 kg KGW) nur noch 2,8 % des Körpergewichtes aus.

Während der Dünndarmpassage werden die Nahrungsstoffe in lösliche Teilstücke zerlegt und von der Darmwand anschließend aufgenommen.

Die Zerlegung der einzelnen Nährstoffgruppen (Eiweiß/Fett/Kohlenhydrate) erfordert unterschiedliche chemische Prozesse.

Die Verdauung der Eiweiße (Proteine) beginnt schon im Magen durch das im Magensaft enthaltene Pepsin. Dadurch werden Eiweiße in Teilstücke gespalten. Diese Teilstücke werden nun im Dünndarm durch Enzyme der Bauchspeicheldrüse (Trypsin, Chymotrypsin) weiter zerlegt bis zu den kleinsten Einheiten der Eiweiße, den Aminosäuren. Diese werden schließlich von der Dünndarmwand aufgenommen.

Die Verdauung von Fetten beginnt ebenfalls schon im Magen, aber auch hier passiert das Meiste im oberen Dünndarmbereich. Fette werden durch Gallensäuren emulgiert und durch das Enzym Lipase aus der Bauchspeicheldrüse und dem Darmsaft stammend in einzelne Bauteile aufgespalten. Die Spaltprodukte der Fette bilden mit den Gallensäuren wasserlösliche Aggregate und können so die Darmwand passieren.

Die Kohlenhydratverdauung beginnt beim Hund erst im Dünndarm. Hier wirkt das aus der Bauchspeicheldrüse stammende Enzym Amylase und zerlegt die Stärke in verschieden große Spaltprodukte. Getreidestärke mit einer kleinen Körnung (z. B. Hafer, Reis) kann Amylase gut, größere Stärkegranula, wie in den meisten Knollen (Kartoffeln, Maniok) vorkommend, weniger gut angreifen und diese müssen von daher durch Verarbeitung z. B. durch Wärme oder mechanische Zerkleinerung verändert werden um von der Amylase verarbeitet werden zu können.

Die von der Nahrung aufgenommenen Zucker (Saccharose und Laktose) werden durch membranständige Enzyme zerlegt. Beim Welpen ist die Laktaseaktivität für die Zerlegung der in der Muttermilch enthaltenen Laktose sehr viel höher als beim erwachsenen Hund, dieser kann aber auch bis zu 20 ml Kuhmilch pro kg / Körpermasse pro Tag ohne Schwierigkeit verdauen.

Für den Abbau von Zellulose verfügt der Hund über keine eigenen Enzyme, diese wird durch die Darmflora zerlegt.

Die mit dem Futter aufgenommenen Mineralien müssen vor der Absorption zunächst durch Magensalzsäure oder durch Säuren bakterieller Herkunft aus ihren Bindungen gelöst werden. Calcium, Magnesium, Phosphor und Natrium werden beim Hund im Dünn- und Dickdarmbereich aufgenommen.

Über das Geschehen im Dickdarm geht es im nächsten Blogbeitrag.

Bis dahin wünsche ich dir eine schöne, gesunde Zeit und deinem Vierbeiner geschmackvolle F(r)es(s)tage!

Deine Dr. med. vet. Christiane Klemt

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