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Hunde-Ernährung: Teil 4 – Der Dickdarm

von Dr. Christiane Klemt

Lieber Tierfreund, liebe Tierfreundin,

nachdem wir in den vorherigen Blogbeiträgen den Weg des aufgenommenen Futters durch Maulhöhle, Speiseröhre, Magen und Dünndarm verfolgt und die dortigen Verdauungsvorgänge betrachtet haben, kommen wir nun in diesem Beitrag zum letzten wichtigen Verdauungsabschnitt, dem Dickdarm.

Der Dickdarm besteht aus Blind- (Zäkum), Grimm- (Kolon) und Mastdarm (Rektum). In der Dickdarmwand finden sich zahlreiche schleimproduzierende Becherzellen, die die Oberfläche mit einer schützenden Schleimschicht überziehen. Darunter liegt eine Muskelschicht, die die Eigenbewegung der Darms (Peristaltik) bewirkt, die wiederum dazu dient, den Nahrungsbrei fortzubewegen.

Im Dickdarm hängt die Verweildauer des Darminhaltes insbesondere von der Menge an unverdaulichen Komponenten in der Nahrung ab.

Durch Ballaststoffe wird die Passage des Futters durch den Darm beschleunigt.

Dr. Christiane Klemt

Für eine optimale Bewegung des Darmes sind geringe Mengen an schwerverdaulichen Komponenten wie pflanzliche Fasern, Keratin und Asche im Futter notwendig. Wildkaniden wie Wölfe nehmen solche Stoffe mit den Beutetieren auf: Keratin befindet sich in Horn und Haaren, pflanzliche Fasen im Darminhalt und Asche im Skelett der Beute. Gutes Futter sollte daher 1-2 % Rohfaser enthalten.

Wie sich der Rohfasergehalt auf die Verweildauer des Futters in der Darmpassage auswirkt, zeigt folgendes Beispiel: bei einem geringen Rohfasergehalt im Futter von 0,7 g bezogen auf 100 g Futtertrockensubstanz dauert die Futterpassage 12 bis 69 Stunden, bei einem hohen Rohfaseranteil von 8 g auf 100 g Trockensubstanz nur zwischen 12 und 38 Stunden.

Im Dickdarm werden normalerweise nur noch geringe Anteile des Futterbreis durch mikrobiell gebildete Enzyme verdaut. Über die Schleimhaut des Dickdarms werden daher auch nur kleine Mengen an Aminosäuren, Wasser und Mineralien wie Natrium, Chlorid und Calcium aufgenommen. Damit die im Futter enthaltenen Mineralien aufgenommen und verwertet werden können, müssen sie übrigens vor der Absorption immer durch die Salzsäure des Magens oder andere bakterielle Säuren aufgespalten werden.

Nun kommen wir aber zum Endprodukt bei der Futterverwertung: dem Kot. Dieser enthält neben dem unverdauten Material, Bakterien und Sekrete aus Verdauungsdrüsen, Epithelzellen und Haare. Die Ausscheidung der unverdaulichen Bestandteile wird beeinflusst durch Futterart, Verdaulichkeit und Häufigkeit der Fütterung. Die mittlere Passagedauer beträgt 24 bis 36 Stunden: 2-3 Stunden im Magen, 1-2 Stunden im Dünn- und 18-24 Stunden im Dickdarm.

Bei Verfütterung von hochverdaulichen Rationen z. B. beim Barfen setzen Hunde weniger Kot ab.

Dr. Christiane Klemt

Der Kot sollte gut geformt, „kickbar“, sein. Der normale Wassergehalt liegt zwischen 75-55 %. Die Kotmenge ist ebenfalls abhängig von der Verdaulichkeit des Futters und – das wird dir sicherlich schon aufgefallen sein – beim Barfen erstaunlich gering. Die Farbe sollte bei einer ausgewogenen Futterration, also Futter mit tierischem und pflanzlichem Eiweiß, Stärke und Fett, dunkelbraun sein. Milch und Knochen können zu einer gelblichen Farbe, das Füttern von Möhren zu einer Rotfärbung des Kotes führen. Der Geruch ist abhängig von Futterart, Passagezeit und Wassergehalt.

Hier gibt es leider trotz längeren Nachdenkens keine passende Überleitung, deshalb wünsche ich dir kurz und knapp: viel Spaß beim Füttern und Spielen mit deinem Vierbeiner!

Deine Dr. med. vet. Christiane Klemt

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