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Zahnstein vorbeugen

von Dr. Christiane Klemt

Lieber Tierbesitzer, liebe Tierbesitzerin,

riecht dein Hund oder deine Katze unangenehm aus dem Maul? Häufig ist eine Erkrankung der Maulhöhle oder der Zähne dafür die Ursache. 

Paradontale Erkrankungen treten sehr häufig im Laufe eines Hunde- oder Katzenlebens auf, werden oft aber nicht richtig erkannt oder vernachlässigt. Dabei wirkt sich eine schlechte Zahngesundheit auch auf den allgemeinen Gesundheitszustand deines Tieres aus.

Erkrankungen der Zähne und des Mauls

Die Selbstreinigungskräfte im Maul ergeben sich bei Hund und Katz durch das Zusammenspiel von günstigen Zahnabständen, reichlichem Speichelfluss, dem Zungenspiel und ausgiebiger mechanischer Beanspruchung. Deshalb haben Freigängerkatzen, die regelmäßig auf Mäusejagd gehen, selten Probleme mit paradontalen Erkrankungen. Bei kleinen Hunderassen wie z. B. Yorkshire Terriern oder kurzköpfigen Rassen wie z. B. Französischen Bulldoggen, deren Zahnabstände eng bis gar nicht mehr vorhanden sind, bedarf es jedoch häufig Pflegemaßnahmen zur Bekämpfung von Plaque.

Als Plaque wird ein Biofilm aus mikrobiellen Belägen bezeichnet, der sich auf der Oberfläche von Zähnen, vor allem von Fang- und Reißzähnen, bildet. Plaque entsteht aus Speicheleiweiß und Epithelabschilferungen. An das Speicheleiweiß siedeln sich Bakterien an, die nach und nach eine Matrix aus Eiweißen und Kohlenhydraten bilden. Mineralstoffe, vor allem das Kalzium aus dem Speichel, werden hier angelagert und erhärten schließlich zu Zahnstein

Durch diese Mikroorganismen kann es auch zu Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) kommen, die mit einer Rötung und Schwellung der betroffenen Stellen einhergehen und bei Berührung leicht bluten können. Aus einer Zahnfleischentzündung kann sich wiederum eine Paradontitis entwickeln, also eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapperats (Zahnfleisch, knöchernes Zahnfach, Zahnwurzelhaut und Zahnzement). Durch die Bildung von Schwefelverbindungen durch die Bakterien kommt es zum üblen Maulgeruch

Viele Faktoren wie verminderte Kautätigkeit, das fehlerhafte Aufeinandertreffen der Ober-und Unterkieferzähne (Malokklusion), persistierende Milchzähne und fehlende Maulhygiene begünstigen die Plaquebildung. Natürlich können auch systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Leber- und Niereninsuffizienz und Immundefekte begünstigend wirken.

 

Wie kann man der Plaquebildung vorbeugen?

Auch wenn eine wirksame Maul- und Zahnhygiene zweifellos bei allen Hunderassen von Bedeutung ist, so sollte diese bei kleinen und sehr kleinen Rassen besonders im Vordergrund stehen. Bereits im Welpenalter sollten Hunde daher an Zahnpflegemaßnahmen wie das Zähneputzen gewöhnt werden. Neben dieser mechanischen Reinigung können chemisch wirksame Substanzen wie z. B. chlorhexidinhaltige Zahnpasten die Plaquebekämpfung ergänzen. Das Zähneputzen gilt zwar als Goldstandard, setzt aber Kooperation von Tierbesitzern und Tieren voraus.

Eine gute und schmackhafte Alternative zum Zähneputzen stellen geeignete Futtermittel dar.

Dr. Christiane Klemt

Durch die regelmäßige Fütterung von rohen Knochen und Knorpeln, aber auch durch die Gabe von härteren getrockneten Kauartikeln, wie Rinderluftröhre oder Rinderohren, werden die Zähne mechanisch gereinigt. Außerdem werden durch den vermehrten Speichelfluss enzymatische Sekrete gebildet, die der Plaque- und Zahnsteinbildung vorbeugen. Eine gesunde Zahn- und Maulhygiene ist somit einer der vielfältigen Vorteile des Barfens.

Schau deinem Liebling noch heute ins Maul und hilf ihm durch konsequente Maulhygiene gesund zu bleiben.

Deine Dr. med. vet. Christiane Klemt

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