Lieber Tierfreund, liebe Tierfreundin,
in den folgenden Blogbeiträgen werden wir mehr über die verschiedenen Inhaltsstoffe des Futters erfahren. Wir haben ja schon bei den Verdauungsvorgängen die unterschiedlichen Bestandteile der Nahrung kennengelernt: Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Mineralstoffe und Vitamine.
Hier sollen zunächst die Kohlenhydrate näher erläutert werden:
Unter dem Begriff Kohlenhydrate werden Verbindungen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff zusammengefasst. Sie stammen vorwiegend aus dem Pflanzenbereich mit Ausnahme des Blutzuckers, der Glucose aus Leber und Muskeln und des Milchzuckers. Pflanzen bestehen aus unterschiedlichen Kohlehydraten, z. B. Saccharose in Rüben, aber auch unverdauliche Fasern, wie Baumrinde, gehören hier dazu. Grundsätzlich könnten Hunde und Katzen ohne Kohlenhydrate in der Nahrung auskommen, da sie selbst aus Aminosäuren (wir erinnern uns: das sind Spaltprodukte der Proteine, also der Eiweiße) Glukose herstellen können.
Trotzdem wird ihre Organfunktion durch die Zufuhr von Kohlehydraten erheblich verbessert. So spielen Fasern bei den Verdauungsvorgängen wie Transitgeschwindigkeit und Stabilisierung der physiologischen Bakterienflora eine wichtige Rolle. Zu den Kohlehydraten zählen Stärke, verschiedene Zucker und Nahrungsfasern.
Stärke besteht aus vielen Glucosemolekülen, die durch einfache chemische Verbindungen miteinander verbunden sind. Stärke ist in Getreidekörnern, Reis, Mais und Kartoffeln enthalten. Zu viel oder ungenügend gegarte Stärke bindet im Dickdarm Wasser und führt zu säuerlichem Durchfall!
Zu den Zuckern zählen Fruktose, Glucose und Galaktose. Zucker haben keinerlei Bedeutung bei der Gesundheitserhaltung oder Genesung, eher das Gegenteil ist der Fall: zu viel Zucker führt zu Fettleibigkeit. Natürlich ist die Laktose, der Milchzucker, in der Muttermilch wichtig für die sofortige Energiezufuhr der Welpen und lebensnotwendig. Ansonsten können Tiere, wie oben schon erwähnt, Zucker auch aus Proteinen gewinnen, somit haben Zucker für erwachsene Hunde und Katzen keinen Nährwert. Bei Zucker denken wir sofort an den süßen Geschmack, im Gegensatz zum Hund kann die Katze nicht süß schmecken!
Als letzte Gruppe unter den Kohlenhydraten zählen die sogenannten Nahrungsfasern. Dazu gehören Zellulose, Pektine und Lignin, die aus großen Molekülen von vielen Glucoseeinheiten mit festeren chemischen Bindungen zwischen sich bestehen. Sie haben für die Tiere keinen hohen Nährwert, spielen aber eine wichtige Rolle als unverdauliche Fasern. Als sogenannte Ballaststoffe regulieren sie die mechanische Bewegung (Peristaltik) des Darms. Eine ausreichende Zufuhr ist wichtig um das Sättigungsgefühl zu fördern (gut gegen Fettleibigkeit!) und bei Katzen der Haarballenbildung im Verdauungstrakt vorzubeugen.
Unter den löslichen Fasern ist vor allem Psyllium hervorzuheben, ein pflanzlicher Schleimstoff, der auch Flohsamen genannt wird (Psyllia griechisch = Floh). Die Samen sehen tatsächlich wie winzige Flöhe aus! Die Außenhülle des Flohsamens hat eine hohe Wasserbindungskapazität, die eine schleimige Substanz entstehen lässt und so den Darminhalt schlüpfriger macht und den Darmtransit fördert.
Abschließend soll eine kleine Übersicht die Einteilung der Kohlenhydrate vereinfachen:
- Stärke
- Zucker
- Fasern
- unlösliche wie z. B. Zellulose
- lösliche z. B. Psyllium
Nun wünsche ich dir einen schönen Mai mit vielen wunderschönen Erlebnissen in der erwachenden Natur und stets eine gute Balance bei allen „zuckrigen Verführungen“ (gilt auch für uns Zweibeiner!)