Liebe Tierbesitzer,
die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, wir haben längst schon unsere Sommersachen vorgekramt und auch unsere Vierbeiner bereiten sich auf die warme Jahreszeit vor: der Fellwechsel ist in vollem Gange! Doch was genau passiert eigentlich beim Fellwechsel? Welche Prozesse laufen dabei im Körper deines Vierbeiners ab und wie kannst du ihn mit natürlichen Mitteln unterstützen? Die Antworten darauf findest du in diesem Blogbeitrag.
Was passiert eigentlich beim Fellwechsel?
Zweimal im Jahr – im Frühjahr und Herbst – findet bei Hunden und Katzen ein Fellwechsel statt. Ausnahmen machen einige Rassen wie z. B. Pudel, Kerryblue Terrier und Bedlington Terrier, deren Haar ununterbrochen wächst und regelmäßig geschoren oder getrimmt werden muss. Beim Fellwechsel im Frühjahr wird das dichte Unterfell, das sehr gut gegen Kälte und Nässe isoliert, abgeworfen. Im Herbst verlieren unsere Vierbeiner hingegen das sehr viel dünnere Sommerfell. Beide Fellwechsel-Phasen dauern jeweils sechs bis acht Wochen. Wie stark der Fellverlust währenddessen ausgeprägt ist, hängt von der Rasse, den Haltungsbedingungen aber auch vom Alter, der Haarlänge, dem Geschlecht und Geschlechtsstatus des Vierbeiners ab. So haaren kastrierte Tiere stärker als unkastrierte Artgenossen und Senioren mehr als Welpen und Jungtiere.
Der Haarwechsel beginnt jedes Mal mit einer Verlangsamung des Haarwachstums, welches wiederum von der Temperatur und Tageslichtdauer abhängig ist. Das Haarwachstum variiert generell zwischen 0,4 – 1 mm/Tag und wird durch Faktoren wie unzureichende Ernährung, Krankheiten und Hormone wie Corticosteroide verlangsamt, Schilddrüsenhormone hingegen wirken wachstumsstimulierend. Gleichzeitig setzt zu Beginn des Fellwechsels die Rückbildung von Haarwurzeln und Haarmatrix ein. Während der Rückbildung der Haarwurzel bilden sich eine neue Haarmatrix und eine neue Papille unterhalb des alten, toten Haares. Das neue Haar stößt das alte bis zur Hautoberfläche und nimmt schließlich seinen Platz im Haarfollikel ein. Die Haare wachsen dann so lange, bis sie die für die Rasse und Körperzone vorherbestimmte Länge erreicht haben und gehen dann in eine Ruhephase über – bis zum nächsten Fellwechsel.
Trotz des vielfältigen Aussehens unserer Vierbeiner gibt es nur zwei Haartypen: Deck- und Wollhaare. Ob ein Haar gerade oder gewellt ist, liegt an den Haarfollikeln, denen sie entstammen, die entweder senkrecht in der Haut oder gewellt angeordnet sind.
Dr. Christiane Klemt
Die richtige Ernährung ist beim Fellwechsel entscheidend
Wie bereits erwähnt, kommt der Ernährung beim Fellwechsel eine entscheidende Rolle zu. Die wichtigsten Nährstoffe für ein gesundes Erscheinungsbild von Haut und Haar sind:
- Proteine (v. a. schwefelhaltige Aminosäuren wie Methionin und Cystein)
- essentielle Fettsäuren wie Linolsäure (LA), Linolensäuren (ALA, GLA, DGLA), Eicosapentaensäure (EPA) und Arachidonsäure (AA)
- Vitamine (A, C, E, B-Komplex, Nikotinsäure, Pantothensäure, Biotin, Folsäure, Cholin)
- Spurenelemente (Zink, Kupfer, Jod)
Um deinen Vierbeiner beim Fellwechsel optimal zu unterstützen, solltest du daher darauf achten, dass er eine ausreichend große Menge dieser Nährstoffe zu sich nimmt. Bei einer abwechslungsreichen BARF-Fütterung musst du dir darüber jedoch keine Gedanken machen, denn du kannst dir sicher sein, dass alle essentiellen Nährstoffe im Futter enthalten sind.
Da während des Fellwechsels der Eiweißbedarf unserer Vierbeiner erhöht sein kann, sollte diese Bedarfssteigerung aber bei der Fütterung beachtet werden. Das Fell von Hund und Katze besteht hauptsächlich aus Proteinen mit einem hohen Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren. Diese Aminosäuren (Methionin und Cystein) sind in großer Menge in allen Fleischsorten, Fisch, Sojabohnen, Brokkoli, Eiern und Reis enthalten, weshalb es sich empfiehlt, diese Futtermittel während des Fellwechels in den Futterplan (in größerer Menge) einzubeziehen.
Neben den Proteinen spielen auch die Fettsäuren eine zentrale Rolle für Haut und Fell unserer Vierbeiner. Die Bedeutung von essentiellen Fettsäuren wurde bereits 1929 nachgewiesen. Demnach haben sie zum einen einen kosmetischen Effekt, der sich in Form von glänzendem Fell und einer seidigen Fellstruktur bei Hund und Katze äußert. Zum anderen haben sie einen pharmakologischen Nutzen, da sie zur Besserung oder Heilung allergischer oder entzündlicher Hauterkrankungen beitragen können.
Wie kann ich meinen Vierbeiner beim Fellwechsel unterstützen?
Zur Unterstützung beim Fellwechsel kann ich dir unsere Öle wärmstens empfehlen. So hat unser Leinöl beispielsweise einen guten kosmetischen Effekt und das Nachtkerzenöl zeichnet sich durch einen sehr hohen Linol- und ɣ-Linolensäure-Gehalt aus. Ideal eignen sich auch unsere hochwertigen Öl-Mischungen: Mit unserem BARF-Perle Öl 1 und dem BARF-Perle Öl 2 erhält dein Vierbeiner eine sehr gesunde Mischung aus pflanzlichen Ölen sowie Lachsöl, die den Fellwechsel ideal unterstützt.
Zur Abdeckung der oben angeführten Vitamine und Spurenelemente eignen sich Bierhefe und unser BARF-Perle-MineralVitPulver hervorragend. Die genauen Inhaltsstoffe dieser beiden Nahrungsergänzungsmittel können Sie der jeweiligen Artikelbeschreibung entnehmen.
Bei langhaarigen Hunden und Katzen hilft außerdem das tägliche Ausbürsten, bei kurzhaarigen Rassen eine Massage mit einem Massagehandschuh zwei bis drei Mal in der Woche. Dadurch werden Sie nicht nur die toten Haare los und verteilen den schützenden Talg, Sie fördern gleichzeitig auch die Bindung zu Ihrer Fellnase.