Lieber Tierfreund, liebe Tierfreundin,
in diesem Blogbeitrag geht es um einen weiteren großen Nahrungsbaustein für unsere Hunde und Katzen: die Fette.
Insbesondere Hunde, aber auch Katzen haben eine große Vorliebe für fettreiche Nahrung. Ohne entsprechende Bewegung kann ein Überangebot an Fett allerdings zu Fettleibigkeit (Adipositas) führen. Andererseits brauchen die Tiere Fette als Lieferant für Energie und essenzielle Fettsäuren.
Fette werden im Stoffwechsel mit Hilfe von Sauerstoff verbrannt (oxydiert). 1 g Fett liefert ca. 9 kcal Energie, das 2,5 fache von 1 g Kohlenhydraten oder Proteinen. In Zeiten von hohem Energiebedarf z. B.: während der Trächtigkeit oder Laktationszeit (Säugephase) oder aber auch während der Erholungsphase von zehrenden Krankheiten und bei Krebserkrankungen ist ein zusätzliches Verfüttern von Fett also durchaus sinnvoll.
Fette sind eine Familie von organischen Verbindungen. Man unterscheidet einfache Fettsäuren (Triglyzeride) und komplexe Fette,
die aus mehreren Komponenten zusammengesetzt sind, wie z. B. Phospholipide, aus denen die Zellmembranen bestehen.
Die Fettsäuren wiederum unterscheiden sich durch die Anzahl ihrer Kohlenstoffatome in kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren, durch ihre Bindungen zwischen den Kohlenstoffen in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Die ungesättigten Fettsäuren sind instabil und verändern sich durch Einfluss von Sauerstoff, Wärme und Licht, d. h. sie können schnell ranzig werden. Andererseits sind sie lebensnotwendig und in der Nahrung unentbehrlich.
Gesättigte Fettsäuren hingegen werden, weil sie außer als Energiequelle keine weiteren Funktionen haben, auch als „leere Kalorien“ bezeichnet.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren erfüllen auch strukturelle Aufgaben z. B. in Zellmembranen. Zu ihnen gehören die Omega-6-Fettsäuren, die sich von einer Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen und zwei chemischen Doppelbindungen ableitet, der Linolsäure. Von der Linolsäure leiten sich zwei weitere essentielle Fettsäuren ab, die GLA (Gammalinolensäure) und die Arachidonsäure.
Linol-und Linolensäure finden sich besonders reichlich in manchen pflanzlichen Ölen, z. B. in Leinöl, aber auch in Geflügelfett, in Rinderfett hingegen eher weniger. Noch höher ungesättigte Fettsäuren kommen in Fischleberölen vor. Allgemein gilt die Regel, dass Fette, die viele ungesättigte Fettsäuren enthalten, „ölig“ sind. „Öl“ bezeichnet eine Konsistenz, keine chemische Struktur! Die ungesättigten Fettsäuren sind Muttersubstanz der Prostaglandine.
Prostaglandine sind sogenannte Gewebshormone, die bei Entzündungen und bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielen. Über die Wirkungsweise der Prostaglandine und einer weiteren Fettklasse, die Omega-3-Fettsäuren, werde ich dir im nächsten Blog berichten. Probiere in der Zwischenzeit doch mal den Perleberger Fisch, als Reinsubstanz oder im Mix mit Rind oder Huhn! Essentielle Fettsäuren sind inklusive!
Wie viel Fett braucht mein Hund?
Die notwendige Menge an Fett in den BARF-Mahlzeiten deines Hundes hängt maßgeblich davon ab, wie hoch der Fettgehalt des verfütterten Muskelfleisches ist. Je geringer der Fettgehalt im Fleisch, desto mehr Zusatzfett muss verfüttert werden. Wie viel Fett du deinem Hund zusätzlich geben musst, kannst du ganz einfach mit unserem kostenlosen Fett-Rechner ermitteln.
P.S. hier ein Beweisfoto: meinem Hund „Homer“ schmeckt der Fisch-Rind-Mix mit Reis!