Proteine gehören zu den energieliefernden Nährstoffen und sind unabdingbar für eine artgerechte Ernährung von Hunden und Katzen. Die Bestandteile der Proteine, die Aminosäuren, sind quasi der Grundstein des Lebens und werden von allen Tieren und auch Menschen im gesamten Organismus benötigt.
Die verschiedenen Aminosäuren dienen als Bausteine für Muskeln, Nerven, Gewebe, Enzyme und Hormone und sind somit am Wachstum, verschiedenen Körperfunktionen, der Verdauung und am generellen Stoffwechsel entscheidend beteiligt. Es gibt ca. 20 unterschiedliche Aminosäuren, von denen zehn für Hunde und Katzen essentiell sind: Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Zusätzlich kommt bei Katzen noch die Aminosäure Taurin hinzu.
Essentielle Nährstoffe
Essentielle Nährstoffe sind Stoffe, die der Körper nicht selbst aus anderen Stoffen herstellen kann und zwangsweise über die Nahrung aufnehmen muss.
Entgegengesetzt ihrer hohen Bedeutsamkeit für den Körper, hält sich in BARF-Kreisen hartnäckig das Gerücht, wie einige weitere auch, dass zu viele Proteine schädlich für den Hund wären und die Fütterung nach der BARF-Methode dem Hund einen gefährlichen Überschuss an Proteinen zuführen würde. Wenn Proteine nun aber eigentlich so wichtig für den Körper sind, woher kommt dieses Gerücht dann?
Das liegt daran, dass es eben irgendwo auch ein bisschen stimmt. Denn wie so oft, macht die Menge das Gift. In diesem Fall könnte man auch sagen, das Verhältnis. Wie auch Kohlenhydrate und Fette gehören Proteine zu den energieliefernden Nährstoffen, sprich der Körper bezieht aus ihnen Energie, um überhaupt funktionieren zu können. Damit das allerdings funktioniert, muss der Körper die Stoffe erst umwandeln, um sie nutzbar zu machen. Fett und Kohlenhydrate sind hierbei die besseren Energiequellen, da sie sehr einfach in Glukose umgewandelt und direkt als Energie genutzt werden können. Proteine allerdings müssen in ihrer Struktur erst sehr stark verändert werden, was für Hunde und Katzen allerdings an sich kein Problem darstellt. Durch einen Vorgang, der sich Glukoneogenese nennt, können sie aus Proteinen auch Glukose herstellen. Bei diesem Vorgang entstehen allerdings giftige Abfallprodukte, wie Ammoniak, die der Körper über die Leber und Nieren ausscheiden muss. Und genau hier setzt das Vorurteil an, dass dies die Organe ziemlich stark belasten würde und im schlimmsten Fall zu lebenslangen Schäden an Leber und Nieren führt.
Zu dieser Behauptung gibt es allerdings keinerlei Beweise. Eher im Gegenteil – denn schaut man sich die natürliche Ernährung von Wölfen, wilden Hundeartigen und Wildkatzen einmal genauer an, stellt man schnell fest, dass diese über ihre Nahrung hauptsächlich Fleisch, also Proteine, zu sich nehmen. Auch sei beachtet, dass beim Barfen nicht Proteine, sondern Fett als Hauptenergieträger eingesetzt wird. Sicherlich würde eine einseitige Ernährung mit magerem Fleisch ohne andere Energielieferanten letztendlich zu dem Szenario führen, dass der Körper seine Energie aus den Proteinen schöpfen muss. Genau aus diesem Grund ist Fett beim Barfen so wichtig. Der Fettanteil im Muskelfleisch sollte bei gesunden Hunden bei ca. 15 bis 25 % liegen, je nach Aktivitätsgrad des Hundes. Man sollte bei der BARF-Fütterung also langfristig nicht unter diese 15 % fallen und auch bei einer Diät lieber die Gesamtfuttermenge, als den Fettanteil reduzieren. Denn sonst zwingt man den Körper dazu, sich seine Energie aus einer anderen Quelle zu holen – und da die Fütterung nach der BARF-Methode an sich recht kohlehydratarm gestaltet ist, ist diese Quelle dann Protein.
Fazit
Es liegt also nicht unbedingt an der Menge an Proteinen, sondern an deren Verhältnis zu anderen Nährstoffen in der Fütterung. Denn wie schon erwähnt sind Proteine und Aminosäuren äußerst wichtig für den Körper und müssen sogar in ausreichender Menge zugeführt werden. Bei einer bedarfsdeckenden BARF-Mahlzeit ist all dies schon bedacht und dem Hund werden alle Nährstoffe in angepasster Menge zugeführt.
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