Lieber Tierfreund, liebe Tierfreundin,
in diesem Blogbeitrag soll es um die Bedürfnisse von Welpen und Ernährungsfragen bei der Aufzucht gehen. Damit dein Welpe gesund und munter aufwachsen kann, sollte von Anfang an auf eine artgerechte und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Generell unterscheidet sich die BARF-Ernährung eines Welpen zwar nicht von der eines adulten Hundes, dennoch sollten einige Dinge für ein gesundes Wachstum beachtet werden.
Welpen richtig barfen von Anfang an
Grundsätzlich ist es möglich, einen Welpen nach den gleichen Regeln zu barfen, wie einen ausgewachsenen Hund. Der höhere Nährstoffbedarf wird in der Regel durch eine größere Futtermenge abgedeckt, die zwischen 4 % und 10 % des aktuellen Körpergewichtes liegen sollte. Wiege deinen Vierbeiner regelmäßig und passe die Futtermenge entsprechend an. Die genaue Größe und Zusammenstellung der Mahlzeiten kannst du ganz einfach mit dem BARF-Rechner von Frostfutter Perleberg berechnen.
Da es durch ein Ungleichgewicht in der Närhstoffzufuhr besonders bei großen Rassen zu Wachstumsschäden und schließlich zu Gelenkserkrankungen kommen kann, sollte von Anfang an auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Bei einer zu hohen Energiezufuhr beschleunigt sich z. B. die Wachstumsgeschwindigkeit, sodass der Welpe zu schnell zu groß wird, was im späteren Verlauf seines Lebens sehr wahrscheinlich zu eben genannten Problemen führen wird. Der Eiweißgehalt des Futters hingegen beeinflusst – auch wenn es teilweise anders behauptet wird – die Wachstumsgeschwindigkeit nicht.
Kritische Nährstoffe in den Welpenrationen sind die Mengenelemente Calcium und Phosphor. Gilt allgemein ein Calcium : Phosphor Verhältnis von 1 : 1 bis 2 : 1 bei adulten Hunden, so sollte es beim Welpen zwischen 1,2 : 1 und 1,5 : 1 liegen. Achte daher unbedingt darauf, deinem Welpen von Anfang an neben frischem Fleisch auch ausreichend Knochen oder andere calciumlieferende Zusätze zu füttern. Bei einer zu niedrigen Calciumzufuhr kann es zu einem sekundären nutritiven Hyperparathyreoidismus, d. h. einer ernährungsbedingten Überfunktion der Nebenschilddrüsen, kommen. Dadurch wird vermehrt Calcium aus den Knochen freigesetzt. Bei einer Überversorgung mit Calcium (und Energie) kann es wiederum zu einer Osteochondrose kommen. Diese Entwicklungsstörung des heranwachsenden Hundes führt zur Knorpelablösung in den Gelenken. Da Welpen zunächst weiche Knochen wie z. B. Geflügelhälse verfüttert bekommen sollten, empfehlen wir den Knochenanteil in den BARF-Mahlzeiten von den üblichen 15 % bei adulten Hunden auf 20 % anzuheben.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff für Welpen ist Vitamin D. Da Hunde dieses Vitamin nicht wie wir Menschen über die Haut bilden können, muss es in ausreichender Form durch die Nahrung zugeführt werden. Fehlt dieses Vitamin, so kommt es zur Rachitis (Knochenerweichung und Verformung), da Vitamin D für die Aufnahme von Calcium und Phosphor aus dem Darm verantwortlich ist. Fleisch und Pflanzen enthalten so gut wie kein Vitamin D. Natürliche Quellen sind Fisch, Lebertran, Eigelb sowie Milch und Milchprodukte.
Auch Vitamin A, Kupfer, Zink, Jod und Linolsäure sind beim Barfen oftmals kritische Nährstoffe, die beim Welpen in jedem Fall bedarfsgerecht ergänzt werden müssen. Generell gilt als Leitsatz für die Welpenzeit: „Nur kontrolliertes Wachstum ist ein gutes Wachstum“. Das bedeutet, dass jeder Welpe kontrolliert wachsen und du sowohl den Welpen, als auch das Futter regelmäßig wiegen solltest. Folgende Tabelle gibt Richtwerte über ein gesundes Maß des Wachstums:
Häufige Fütterungsfehler beim Barfen von Welpen
Der häufigste Fütterungsfehler bei der BARF-Ernährung von Welpen ist die Gabe einer zu hohen Futtermenge. Oft werden die Leckerlis, die es zur Erziehung und zum Verwöhnen immer mal wieder gibt, nicht in die Ration eingerechnet. Besonders getrocknete Leckerlis sind Kalorienbomben, die definitiv von der Menge des Futters abgezogen werden sollten. Gesunde, fettarme Alternativen können Obst, Gemüse, magerer Käse, gekochte Nudeln oder Reiswaffeln sein.
Beim Barfen wird der Calciumbedarf oft unterschätzt, denn die erforderliche Knochenmenge, um einen ausgeglichenen Calciumwert zu erhalten, kann ein Welpe teilweise nur schwer aufnehmen. Mehr Informationen dazu findest du in meinem Blogbeitrag Versorgung mit Calcium und Phosphor.
Des Weiteren fehlen in den Rationen häufig Vitamin D und Jod. Beachte bitte: niemals sollte ein Welpe länger als zwei Wochen ohne Mineralstoffversorgung sein! Ich empfehle daher den Zusatz des von mir zusammengestellten BARF-Perle MineralVitPulvers zu jeder BARF-Mahlzeit.
Da Welpen Stärke nur schwer verdauen können, sollte außerdem bis zu einem Alter von 16 Wochen auf die Fütterung von Getreide und Kartoffeln verzichtet werden. Teile die Gesamtfuttermenge am besten auf zwei bis vier Mahlzeiten pro Tag auf und achte stets auf das Gewicht deines Welpen, dann hat er garantiert einen guten Start in sein Leben.
Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei der Aufzucht deines Welpen!