Weihnachten mit Hund: 7 Tipps für ruhige und entspannte Feiertage
Weihnachten soll eigentlich eine der besinnlichsten Zeiten des Jahres sein. Doch oft holt uns im Alltag der Stress sehr schnell ein: Geschenke wollen gekauft werden, das Weihnachtsessen geplant und die Wohnung weihnachtlich dekoriert. All das ruft bei uns Menschen aber auch bei unseren Vierbeinern Nervosität und Unruhe hervor. Mit ein paar einfachen Tipps kannst du die Weihnachtszeit für dich und deinen Vierbeiner entspannt gestalten, sodass ihr die Zeit gemeinsam genießen könnt.
Die größten Gefahren für deinen Hund zu Weihnachten
Auch wenn die Vorweihnachtszeit für dich teilweise sehr stressig werden kann, solltest du versuchen, deinen Hund bestmöglich aus diesem Trubel herauszuhalten. So hat dein Hund nichts beim Weihnachtsshopping zu suchen und auch beim Geschenke einpacken solltest du ihn von Schere, Klebeband und Co. fernhalten. Mit etwas Management lassen sich alle kleineren und größeren Gefahren gut vermeiden. Sollte es aber doch einmal zu einem Notfall kommen, so solltest du gut vorbereitet sein. Notiere dir am besten die Öffnungszeiten und Telefonnummer deines Tierarztes und eines Notfalltierarztes in deiner Nähe. So kannst du im Fall der Fälle schnell reagieren.
1) Offenes Feuer
Offenes Feuer ist eines der Dinge, die man gut auch in der Weihnachtszeit vermeiden kann. Kerzen auf dem Adventskranz oder im Tannenbaum lassen sich ganz einfach durch elektrische Kerzen ersetzen. Diese können inzwischen auch täuschend echt aussehen. Möchtest du nicht auf echte Kerzen verzichten, so solltest du deinen Hund damit nie unbeaufsichtigt lassen. Am besten stellst du die offenen Flammen dann an eine Stelle, die für deinen Vierbeiner nicht erreichbar ist. Der Couchtisch ist also zum Beispiel tabu. Vor allem beim Toben oder in der allgemeinen Hektik kann es sonst schnell passieren, dass dein Hund an die Kerze stößt und sich entweder verbrennt oder diese umfällt und anderweitig Schäden hinterlässt.
Sollte es doch einmal passieren, dass sich dein Hund verbrennt, so solltest du die Stelle umgehend mit lauwarmem Wasser kühlen. Anschließend solltet ihr euch auf den Weg zum Tierarzt machen und die Wunde untersuchen lassen. Oft ist das Ausmaß einer Verbrennung nicht sofort sichtbar.
2) Weihnachtsbaumdekoration
Das wohl wichtigste Teil der Weihnachtsdekoration ist in vielen Haushalten immer noch der Tannenbaum. Geschmückt mit allerlei Kugeln, Lametta und Kerzen ist er jedes Jahr ein absoluter Hingucker und außerdem Sammelstelle für die vielen kleinen und großen Geschenke. Doch so ein Baum im Wohnzimmer kann auch allerlei Gefahren mit sich bringen.
Wie bereits erwähnt, sollte in Haushalten mit tierischen Mitbewohnern auf den Einsatz von echten Kerzen verzichtet werden, so auch auf dem Weihnachtsbaum. Lichterketten mit elektrischen Kerzen sollten ausreichend hoch gehangen werden. Hängen sie zu niedrig, kann sich dein Hund unter Umständen an den heiß werdenden Glühbirnen verbrennen oder beim Anknabbern des Kabels einen gefährlichen Stromschlag bekommen. Bei beidem solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Auch beim restlichen Baumschmuck sollte darauf geachtet werden, dass dieser hoch hängt und außerdem möglichst stabil ist. So sollten statt Glaskugeln zum Beispiel lieber Plastikkugeln verwendet werden. Kugeln aus Glas können leicht zerbrechen, wenn sie auf den Boden fallen und dann unter Umständen die Pfoten deines Hundes verletzen. Außerdem besteht die Gefahr, dass dein Hund die Kugeln mit seinem Spielzeugball verwechselt und versucht, diese vom Baum zu pflücken, um damit zu spielen. In diesem Fall können die Glaskugeln zersplittern und ernsthafte Verletzungen im Maul deines Hundes verursachen.
und der Weihnachtsbaum an sich
Auch wenn die Dekoration mit Lametta immer unbeliebter wird, so kommt es noch in einigen Haushalten zum Einsatz. Für Haustiere ist es ziemlich gefährlich, da die dünnen Fäden leicht verschluckt werden können. Dies ist zum einen problematisch, weil Lametta stark bleihaltig ist und somit Vergiftungen verursachen kann. Zum anderen kann durch das Fressen ein Darmverschluss entstehen, der im schlimmsten Fall tödlich endet. Am besten verzichtest du also komplett auf Lametta, das ist sicherer für deinen Hund und schonender für die Umwelt.
Doch nicht nur die Dekoration des Baumes birgt Gefahren, auch der Baum an sich kann gefährlich für dein Haustier werden. Am besten platzierst du ihn daher so im Raum, dass er nicht aus Versehen umgerissen werden kann. Achte darauf, dass der Baum stabil steht und fest in den Baumständer eingespannt ist. Der Baum sollte auf keinen Fall umkippen können, wenn dein Hund doch einmal daran schnuppert oder versehentlich daran stößt. Du kannst den Baum zur zusätzlichen Fixierung auch an ein bis zwei Stellen im Raum festbinden. Gerade für junge Hunde, die noch nie einen Weihnachtsbaum gesehen haben, ist das neue Teil im Wohnzimmer doch oft sehr spannend. In jedem Fall solltest du darauf achten, dass dein Vierbeiner die Äste nicht anknabbert oder das Wasser aus dem Baumständer trinkt. Beides kann zu Vergiftungen führen.
3) Weihnachtsdeko
Nicht nur am Weihnachtsbaum sollte die Dekoration hundesicher sein, sondern auch in der restlichen Wohnung. Alles, was leicht kaputt gehen kann, bringt eine hohe Verletzungs- und Verschluckungsgefahr mit sich. Am besten stellst du einfach die komplette Weihnachtsdeko außerhalb der Reichweite deines Hundes auf, das ist am sichersten. Außerdem empfiehlt sich Deko aus Materialien wie Holz und Plastik, die nicht so schnell kaputt gehen kann.
Besondere Vorsicht ist bei weihnachtlichen Pflanzen wie Mistelzweigen, Christrosen und Weihnachtssternen geboten. Diese sind für den Hund giftig. Gleiches gilt für Sprühschnee. Am besten stellst du dies alles außerhalb der Reichweite deines Hundes auf oder verwendest künstliche Pflanzen bzw. Alternativen wie weihnachtliche Fensterbilder anstelle von Sprühschnee. Solltest du doch den Verdacht haben, dass dein Hund etwas Giftiges gefressen haben könnte, so solltest du auf typische Vergiftungserscheinungen wie Durchfall, Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Herzrhythmusstörungen und Atemnot achten. Als erste Hilfe Maßnahme kannst du deinem Hund Kohletabletten geben. Danach solltest du jedoch sofort einen Tierarzt aufsuchen, da Vergiftungen bleibende und schwere Schäden z. B. an der Leber verursachen können.
4) Süßigkeiten
Weihnachten ist für uns nicht nur eine sehr besinnliche Zeit, es ist auch die Zeit der verlockenden Süßigkeiten an jeder Ecke. Stollen, Plätzchen, gebrannte Mandeln und Lebkuchenherzen gehören zu einer gelungenen Vorweihnachtszeit dazu. Doch was für uns höchstens aufgrund der vielen Kalorien und hohen Menge an Zucker gefährlich werden kann, ist für unsere Hunde zum Teil lebensbedrohlich. Süßigkeiten gehören daher nie und nimmer in den Hundenapf und sollten auch nicht als Leckerli verfüttert werden. Der bekannte Weihnachtsteller mit allerhand Süßigkeiten sollte nie unbeaufsichtigt in Reichweite deines Hundes stehengelassen werden.
Schokolade kann für Hunde beispielweise im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden. Vor allem Vollmilch- und Zartbitter-Schokolade sind gefährlich. Diese enthalten Theobromin, das für Hunde giftig ist. Theobromin kann Schäden im gesamten Organismus hervorrufen und so z. B. Krämpfe, Bluthochdruck und Herzprobleme hervorrufen. Typische Symptome einer solchen Vergiftung sind neben Durchfall und Erbrechen auch Bewusstlosigkeit und sogar der Tod.
Weiße Schokolade hingegen enthält kaum Theobromin und ist somit zwar nicht giftig, aber aufgrund des hohen Fett- und Zuckergehaltes trotzdem sehr ungesund. Wie gefährlich Schokolade für deinen Hund werden kann, hängt aber auch immer maßgeblich davon ab, welche Menge er gefressen hat und wie dunkel die Schokolade war. Als Faustformel gilt: je dunkler die Schokolade und je kleiner der Hund, desto gefährlicher die Situation.
Bei ganz kleinen Mengen passiert zwar in der Regel nichts, du solltest deinen Hund aber trotzdem genau beobachten. Bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung sollest du sofort zum Tierarzt fahren. Dieser lässt deinen Hund dann erbrechen und behandelt ihn unter anderem mit Aktivkohle. Eventuell wird auch eine Magenspülung notwendig.
Übersicht gefährliche Weihnachtssüßigkeiten:
- Stollen: enthält Rosinen, die für Hunde giftig sind
- Lebkuchen: viele Gewürze sind gefährlich für Hunde
- Zimt enthält Cumarin, das die Blutgerinnung hemmt
- Muskatnuss kann Krämpfe und Zittern hervorrufen
- Bittermandeln und Macadamia-Nüsse sind toxisch
- Süßstoff: Xylit führt zu lebensgefährlichem Abfall des Blutglukosespiegels
- Alkohol: kann von Hunden nicht verstoffwechselt und somit nicht abgebaut werden
- Festtagsbraten: zu stark gewürzt und enthält meist gekochte Knochen, die beim Fressen splittern können und zu Magen-Darm-Problemen führen
Weitere Informationen zu gefährlichen Lebensmitteln findest du in unserem Blogbeitrag giftige Lebensmittel für Hunde.
Doch natürlich gibt es auch Möglichkeiten, deinen Hund in der Weihnachtszeit mit besonderen Leckereien zu verwöhnen. Du kannst zum Beispiel spezielle Plätzchen und Kekse für deinen Hund backen oder ihn mit unserem Winter-Mix oder dem Nassfutter in der Weihnachtsedition verwöhnen.
5) Stress und Schlafmangel
Selbst für uns ist die Weihnachtszeit oft stressig. Wir können das jedoch ganz gut wegstecken und selbst bestimmen, wann es uns zu viel wird. Unsere Hunde können das nicht. Daher müssen wir dafür sorgen, dass sie ausreichend Ruhe bekommen.
Dein Hund merkt es dir an, wenn du angespannt oder gestresst bist. Das überträgt sich sehr schnell auf ihn und macht ihn ebenfalls unruhig. Außerdem sind die ungewohnten Gegebenheiten für ihn oft überfordernd: viele Menschen, tausende Gerüche, laute Musik etc. machen es deinem Hund sehr schwer, zur Ruhe zu kommen. Da Hunde normalerweise ca. 18 Stunden am Tag schlafen, sollten sie auch an den Feiertagen ausreichend Schlaf bekommen. Am besten stellst du das Körbchen deines Hundes an einen ruhigen Ort, damit er besser entspannen kann oder bietest ihm einen Rückzugsort in einer Hundebox, sofern er daran gewöhnt ist. Je nachdem, wie es für deinen Hund angenehmer ist, kannst du ihm einen Platz im selben Raum oder in einem anderen, ruhigeren Raum anbieten. Er sollte sich nicht alleine oder abgeschoben fühlen, aber trotzdem zur Ruhe finden. In jedem Fall ist es ratsam, bei Feiern außer Haus immer eine gewohnte Decke oder ein bekanntes Körbchen mitzunehmen.
Damit dein Hund möglichst gut entspannen kann, solltest du am besten vor der Feier eine große Runde mit ihm spazieren gehen. Sobald es dann trubelig wird, kannst du ihm Spielzeug oder Kauartikel zur Beschäftigung und Beruhigung anbieten. Außerdem sollte er immer ausreichen frisches Wasser zur Verfügung haben.
Erwartest du Gäste, die unerfahren im Umgang mit Hunden sind, so macht es Sinn, im Vorfeld ein paar Verhaltensregeln zu kommunizieren. So kann es nicht zu ungewollten Missverständnissen und Stresssituationen kommen. Du kannst zum Beispiel festlegen, dass dein Hund nicht in seinem Körbchen gestreichelt werden soll und das Füttern vom Tisch tabu ist.
6) Weihnachtsmarkt
In unseren Augen haben Hunde nichts auf dem Weihnachtsmarkt verloren. Oft ist es dort extrem voll, eng, hektisch und somit sehr stressig für deinen Hund. Hunderte Menschen, die dicht gedrängt aneinander laufen, viele Gerüche und eine hohe Lautstärke können deinen Hund schnell überfordern. Hinzu kommen visuelle Reize wie blinkende Lichter oder ähnliches.
In einigen Fällen kann so ein Weihnachtsmarktbesuch sogar richtig gefährlich für deinen Hund werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn er herumliegende Essensreste frisst, die anschließend zu Magen-Darm-Problemen führen oder in Glasscherben auf dem Boden tritt. Außerdem kann es passieren, dass andere Menschen im Gedränge auf den Schwanz deines Hundes treten oder über ihn stolpern. All dies sind keine schönen Erfahrungen, die sich aber einfach vermeiden lassen. Zu guter Letzt ist es im Winter häufig sehr kalt und nass, sodass es passieren kann, dass sich dein Hund erkältet.
Alles in allem ist ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ohne Hund viel entspannter und ratsam. Solange dein Hund keine Trennungsangst hat, wird er die paar Stunden Ruhe zu Hause sicherlich sogar genießen.
7) Weihnachtsgeschenke
Viele Hunde sind nahezu genauso aufgeregt wie ihre Besitzer, wenn es um das Auspacken von Geschenken geht. Natürlich ist es nicht ratsam, den Hund jedes Geschenk auspacken zu lassen. Aber es gibt Möglichkeiten, wie du auch deinem Hund ein bisschen Freude mit seinem ganz eigenen Geschenk bescheren kannst.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Suchspiel? Du kannst in einem großen Karton das neue Spielzeug oder ein paar Knabbereien für deinen Hund verstecken und geknüllte Pappe oder leere Toilettenpapierrollen drum herum verteilen. So kann sich dein Hund sein Geschenk quasi selbst erarbeiten und ist gleich noch sinnvoll beschäftigt.
Wir empfehlen dir als Weihnachtsgeschenke gesunde Kauartikel, Spielzeuge, saisonale BARF-Menüs, winterliches Nassfutter oder auch Geschenkgutscheine, die du perfekt an andere Tierliebhaber verschenken kannst.
Wir wünschen entspannte Weihnachten
Dies sind unsere Tipps an dich, damit Weihnachten mit deinem Hund zu einem entspannten Fest werden kann. Generell ist bei sehr neugierigen, jungen oder unruhigen Hunden besondere Vorsicht geboten. Bei diesen passieren die meisten Unfälle. In diesem Fall heißt es immer erst einmal Ruhe bewahren und Erstversorgung am Hund zu leisten sowie wenn nötig direkt deinen Tierarzt zu kontaktieren. Schnittwunden solltest du sofort säubern und desinfizieren, da sonst die Gefahr einer Infektion sehr hoch ist. Für Wunden an den Pfoten gilt das gleiche. Hier können Pfotenschuhe zusätzlich Abhilfe schaffen.
Generell gilt, lieber einmal mehr den Tierarzt aufsuchen. Bei Stromschlägen, Verbrennungen und Vergiftungserscheinungen ist in jedem Fall sofort eine ärztliche Meinung einzuholen. Sollte dein Haustierarzt über die Feiertage geschlossen haben, so solltest du die nächstgelegene tierärztliche Notfallpraxis recherchieren. So kannst du im Fall der Fälle schnell handeln und schlimmeres verhindern.
Doch keine Angst, in den meisten Fällen verlaufen auch Weihnachtsfeste mit Hund ohne große Vorfälle. Du solltest dir also nicht mehr Sorgen machen, als nötig. Mit ein bisschen Management und guter Vorbereitung kannst du die Festtage mit deinen liebsten Zwei- und Vierbeinern ganz entspannt verbringen.
Wir wünschen dir eine frohe Weihnachtszeit