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Katzen richtig barfen

von Dr. Christiane Klemt

Liebe Tierfreunde,

in diesem Blogbeitrag soll es um die artgerechte Ernährung von Stubentigern nach der BARF-Methode gehen. Dazu wird zunächst aufgezeigt, was grundsätzlich bei der BARF-Ernährung von Katzen zu beachten ist und anschließend auf die einzelnen essentiellen Nährstoffe eingegangen, die nicht immer in ausreichender Form mit der Nahrung aufgenommen werden können.

Was sollte man beachten, wenn man seine Katze nach der BARF-Methode ernähren möchte?

Katzen sind – mehr noch als Hunde – reine Fleischfresser. Sie sind von den Zähnen über den Magen bis zum Enddarm an das Erbeuten von Kleintieren angepasst, die sie mit Haut und Haar verspeisen. Bei der Rohfütterung wird daher versucht, ein Beutetier aus einzelnen Komponenten nachzubauen. Zu einer artgerechten BARF-Ernährung gehören deshalb MuskelfleischInnereienKnochen und Knorpel. Da Innereien, Mägen und deren Inhalt von den allermeisten Katzen aber verschmäht werden, können die darin enthaltenen Nährstoffe oft nicht in ausreichender Form aufgenommen werden. Ist dies der Fall, müssen die fehlende Nährstoffe mit Hilfe von verschiedenen natürlichen Zusätzen zugeführt werden.

Die richtige Futtermenge ist entscheidend

Die tägliche Futtermenge sollte an die Aktivität der Katze angepasst werden: während sehr träge Katzen, die nur im Haus gehalten werden, mit 18 g pro kg Körpergewicht und Tag auskommen, werden für eine normal aktive Katze Werte zwischen 25 – 30 g pro kg und Tag angegeben. Sehr aktive Katzen dürfen bis zu 33 g pro kg und Tag erhalten. Diese Werte sind jedoch nur als Richtwerte anzusehen, denn maßgeblich ist immer die Figur der Katze. Übergewicht sollte in jedem Falle vermieden werden, da dieses nicht nur das Skelett und die inneren Organe wie Herz, Leber und Nieren zusätzlich belastet, sondern auch das Risiko einer Stoffwechselerkrankung wie z. B. Diabetes mellitus um ein achtfaches erhöht. Die Tagesrationen sollte auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt werden, da Katzen viele kleine Portionen am Tag bevorzugen.

Auch Gemüse gehört in den Katzennapf

Bis zu 5 % der BARF-Mahlzeiten können pflanzlichen Ursprungs sein und z. B. aus Gemüseflocken aber auch frischem Gemüse bestehen. Durch die pflanzlichen Bestandteile wird der Mageninhalt eines natürlichen Beutetieres imitiert und die Katze kann essentielle Nährstoffe aufnehmen, die sie nicht selbst synthetisieren kann, aber für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt.

Kohlenhydratreiche Kost wie Kartoffeln, Reis und Getreide gehören nicht in den Katzennapf und auch Obst sollte wenn überhaupt nur selten in ganz geringen Mengen verfüttert werden.

Essentielle Nährstoffe bei der BARF-Ernährung von Katzen

Taurin

Einer der wichtigsten Nährstoffe für Katzen ist das sogenannte Taurin. Dieses kommt in der Natur in ausreichender Form nur in Mäusefleisch vor. Da wir in der Regel aber keine Mäuse verfüttern (können), muss dieser Nährstoff ergänzt werden. Eine gesunde Katze benötigt ca. 120 mg Taurin pro kg und Tag. Das Pulver sollte mit Wasser vermengt und unter das Futter gemischt werden, da es für die meisten Katzen nicht sehr schmackhaft ist. Das Pulver kann auch beim Portionieren der BARF-Mahlzeiten mit verarbeitet und eingefroren werden. Es sollte allerdings nicht erhitzt werden, da sonst die günstige Bioverfügbarkeit verloren geht.

Vitamine

Auch viele Vitamine werden nicht in ausreichender Form mit der Nahrung aufgenommen und sollten daher supplementiert werden. Vitamin D z. B. kann ganz leicht durch das Verfüttern von Lachs zugeführt werden: 200 g Lachs reichen einer Katze pro Monat. Teile einfach die Gesamtmenge auf zwei bis drei Portionen im Monat auf und schon ist dein Stubentiger mit ausreichend Vitamin D versorgt. Den Bedarf an Vitamin E und essentiellen Omega-3- und -6-Fettsäuren kannst du mit unserem Omega-3-6-9 Öl decken. B-Vitamine sind wiederum in hoher Konzentration in Bierhefe enthalten. Doch Achtung: leidet deine Katze unter einer Niereninsuffizienz, so solltest du dieses Supplement nicht verfüttern, da dadurch eine zu hohe Menge an Phosphor zugeführt werden würde. In diesem Fall solltest du den Vitamin B-Bedarf durch Tropfen aus der Apotheke decken.

Mineralstoffe

Jod ist ein Spurenelement, das für die Funktion der Schilddrüse wichtig ist und kann durch Seealgenmehl zugefüttert werden. Der Bedarf pro Katze ist allerdings mit 0,005 g äußerst gering und nicht mit handelsüblichen Haushaltswaagen abzuwiegen, sodass du eine sehr große Menge an Futter vorportionieren musst, um das Seealgenmehl bedarfsgerecht unterzumischen. Alternativ kannst du dir eine Löffel- oder Feinwaage zulegen, um die kleinen Mengen genau abzwiegen zu können.

Neben dem Jod benötigen Katzen auch regelmäßig Natrium, welches durch Salz oder Rinderblut zugeführt werden kann. Der Bedarf liegt bei ca. 80 mg pro kg Körpergewicht. Das Rinderblut kannst du ganz einfach auftauen, in Eiswürfelformen füllen, wieder einfrieren und je nach Bedarf unter das Futter mischen. So hast du auch gleichzeitig Eisen supplementiert, welches ebenfalls in großer Menge im Rinderblut enthalten ist.

Fett

Zu guter letzt solltest du darauf achten, dass der Fettgehalt des verfütterten Muskelfleisches zwischen 6 und 8 % liegt. Ist dies nicht der Fall, so solltest du Fett z. B. in Form von Rinderfett ergänzen.

Die Zugabe und das Abwiegen der Supplemente macht natürlich etwas Arbeit, deine Katze wird es dir aber mit einem langen und gesunden Leben danken.

Viel Spaß beim Ausprobieren und deiner Katze guten Appetit bei bester Gesundheit wünscht dir

Deine Dr. med. vet. Christiane Klemt

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